Windpark-Eröffnung: 175 Windmühlen drehen sich auf hoher See

Der weltgrößte Offshore-Windpark ‚London Array‘ mit einer Gesamtleistung von 630 Megawatt wurde in Großbritannien offiziell eingeweiht. Der Siemens-Konzern lieferte dafür alle 175 Windturbinen und die Netzanbindung.

Blick auf den größten Offshore-Windpark der Welt

Eigentümer der Windfarm sind Dong Energy, E.ON und Masdar. Gemeinsam mit Dong Energy wird Siemens zudem den Service für das Windkraftwerk übernehmen. Mit einer Gesamtleistung von 630 Megawatt könne der Windpark rund 500.000 Haushalte mit sauberem Strom versorgen. Jährlich würden durch den Windpark rund 900.000 Tonnen CO2 eingespart, was in etwa den Emissionen von 300.000 Pkw entspricht, teilt der Siemens-Konzern.

„London Array ist der weltweit größte Offshore-Windpark und markiert einen Meilenstein in der Entwicklung der Windenergie auf dem Meer. Das Projekt unterstreicht die führende Position von Siemens in diesem attraktiven Wachstumsmarkt“, sagte Peter Löscher, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG, anlässlich der feierlichen Einweihungssveranstaltung am 4. Juli 2013 in Margate, Großbritannien.

Das Offshore-Windkraftwerk London Array liegt in der Themse-Mündung, rund 20 Kilometer von der Küste von Kent und Essex entfernt. Siemens lieferte und installierte 175 Windturbinen mit einem Rotordurchmesser von 120 Metern und einer Leistung von jeweils 3,6 Megawatt. Das Unternehmen war auch für die Anbindung des Windparks an das Stromnetz verantwortlich und errichtete dafür zwei Offshore-Umspannstationen in der Nordsee sowie ein Umspannwerk auf dem Festland. Der von den Windturbinen erzeugte Strom wird zunächst in einer der Umspannstationen auf See gebündelt und dann mit Hochspannungsseekabeln an die Küste transportiert.

Offshore-Windenergie spielt bereits heute eine wichtige Rolle in den Energiesystemen Nordeuropas. Großbritannien und Deutschland sind dabei die größten Märkte und haben sich ehrgeizige Ziele gesetzt: Beide Länder planen einen schnellen und umfassenden Ausbau. In Deutschland wird die Energiewende nur mit einem weiteren Zubau an Offshore-Windkraftwerken gelingen. Die deutsche Regierung plant bis zum Jahr 2020 den Ausbau der installierten Offshore-Leistung auf zehn Gigawatt (GW). Großbritannien will im gleichen Zeitraum bis zu 18 GW auf See installieren. Damit könnte etwa ein Fünftel des britischen Strombedarfs gedeckt werden.

Siemens ist führend im Markt für Offshore-Windkraftwerke, bei der Netzanbindung sowie beim Offshore-Windservice. Das Unternehmen hat weltweit bislang rund 1.100 Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 3,4 GW auf See installiert, davon etwa zwei Drittel in Großbritannien. Derzeit hat Siemens Aufträge für Offshore-Projekte mit einer Leistung von rund 4,6 GW gebucht. Inklusive London Array hat das Unternehmen in Großbritannien zudem bereits fünf Netzanbindungen für Windparks auf See realisiert. (af)

Foto: Siemens

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