Laut einer Studie der TU Berlin kann eine moderne Windkraftanlage ausreichend Strom liefern, um fünf alte Anlagen zu ersetzen. ?Das Repowering birgt viele Vorteile?, erläutert Herman Albers, Vize-Präsident des Bundesverbands WindEnergie (BWE). ?Moderne Windkraftanlagen laufen effizienter und liefern wesentlich mehr Strom. Zudem wird der Konflikt mit dem Landschaftsschutz entschärft, da Windparks ausgedünnt werden ? eine klassische Win-Win-Situation.?
Innerhalb von 15 Jahren können laut Albers alle Windkraftanlagen in Deutschland mit heute rund 17.000 Megawatt (MW) Leistung modernisiert werden. Dabei sei eine Leistungssteigerung um das 2,5-fache realistisch (42.500 MW) und ein dreifacher Stromertrag, also rund 90 Milliarden Kilowattstunden.
Hintergrund: Im Auftrag des BWE untersuchte das Hermann-Föttinger-Institut für Strömungsmechanik der TU Berlin die Möglichkeiten des Repowerings bei Windparks in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Die Ergebnisse: Der Energieertrag erhöht sich beim Repowering um den Faktor 2,2 bis 4,3. Die installierte Leistung wächst dagegen nur um den Faktor 1,5 bis 3,5, was eine verbesserte Kapazitätsausnutzung von 13 bis 45 Prozent bedeutet. Die Zahl der Windräder reduziert sich demzufolge um die Hälfte bis auf ein Fünftel. Allerdings: Die Bauhöhe der Anlagen verdoppelt sich.
Probleme sehen die Wissenschaftler daher bei den rigiden Höhenbegrenzungen und Abstandsregelungen der Länder für Windräder. Mit ihnen, so die Experten, sind gar keine oder nur minimale Effizienzgewinne möglich.