Warum überarbeiten Sie gerade jetzt ein so erfolgreiches Produkt?
Gebhart: Eine sehr gute Frage. In der Tat sind wir seit zehn Jahren mit dem Produkt erfolgreich am Markt und waren damals mit diesem Garantiemodell auch „First Mover“ am Versicherungsmarkt. Wie erwähnt war die Coronakrise der Härtetest, und das Produkt hat genau das getan, für das wir es entwickelt hatten: unsere Kunden geschützt. Und dennoch haben wir auch in den letzten Jahren den Markt für Altersvorsorge und Investments beobachtet und festgestellt, dass sich dort einiges verändert hat. Vor allem in den letzten vier, fünf Jahren gab es einen wachsenden Trend in Richtung Indexfonds und ETFs. Beinahe täglich liest man: „Wenn Sie Vorsorge betreiben, gehen Sie in indexorientierte Produkte, das ist kostengünstig und Sie haben nicht das Risiko, ob das Fondsmanagement mit seiner Einschätzung richtig liegt oder nicht.“ Dieser und weiterer Entwicklungen im Markt wollten wir mit der Überarbeitung Rechnung tragen.
Heß: Zudem bieten wir im Rahmen von WWK IntelliProtect auch sehr erfolgreich einen Riester-Tarif. Vor allem bei diesem Produkt ist medial eine nicht enden wollende Kostendiskussion entstanden. Dieser und weiteren Entwicklungen begegnen wir jetzt in allen Schichten durch den Einsatz von äußerst kostengünstigen Indexfonds und durch das Angebot von aktiven Fonds mit kostengünstiger institutioneller Anteilsklasse. Darüber hinaus haben wir das nunmehr immer wichtiger werdende Anlagethema „Nachhaltigkeit“ berücksichtigt, indem wir einen attraktiven, vorkonfektionierten Fonds-Basket anbieten.
Eine Frage zur Fondspalette, auf der die iCPPI-Strategie fußt. Haben Sie diese insgesamt ausgetauscht oder nur in Teilen?
Gaßner: Wir haben die gesamte Fondspalette erneuert, allerdings nicht komplett ausgetauscht, sondern teilweise einfach nur verbessert. Insgesamt bieten wir nach wie vor über fünfzig Fonds an. Das sind in weiten Teilen die gleichen Fonds wie vorher, aber wie von Thomas Heß bereits erwähnt, mit einer kostengünstigen „Clean-Share-Class“. In Einzelfällen konnten wir sogar erreichen, dass Fondsgesellschaften bei bestehenden Fonds in unserem Portfolio ihre Kosten gesenkt haben, weil wir in Sachen Fonds-kosten eine Obergrenze definiert haben. Vereinzelt wurden auch Fonds ausgelistet, weil sie uns schlichtweg zu teuer waren.
Ein Kriterium für die Fondsauswahl ist die Leistungsfähigkeit des Fondsmanagements. Auf Basis welcher Ratings oder Rankings treffen Sie die Auswahl?
Gaßner: Wir haben im Produktmanagement eigens einen Spezi-alisten für Investmentthemen, der für uns die Fonds professionell analysiert und auswählt. Die Fondsauswahl ist beinahe eine Wissenschaft – den Prozess kann ich hier nur andeuten. Neben bekannten qualitativen und quantitativen Ratings, wie beispielsweise von Morningstar, werden noch eine ganze Reihe weiterer Kriterien berücksichtigt. Dabei geht es zum Beispiel um Kurslieferzeiten, die die Fondsgesellschaften einhalten müssen damit wir unsere tägliche Fortschreibung gewährleisten können. Im Kundeninteresse müssen wir vorab prüfen, dass die Kursentwicklung eines Fonds zu attraktiven Konditionen abzusichern ist. Auch Kenngrößen für die Solidität eines Fonds betrachten wir wie zum Beispiel das Fondsvolumen oder den Zeitraum, seit dem ein Fonds sich am Markt bereits bewährt. Mit diesem Prüfkatalog stellen wir sicher, dass Kunden und Vermittler aus einem breiten Portfolio erstklassiger Fonds der renommiertesten Investmentgesellschaften auswählen können.
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