Die Geschichte rund um Deutscher Ring und Bâloise ist um ein weiteres Kapitel reicher. Mehr oder weniger heimlich werden derzeit die Anteile am zwischen den Stühlen stehenden Kölner Finanzvertrieb OVB erhöht. Aktuell ist die Beteiligung des Deutsche Ring Krankenversicherungsverein (DR Kranken) auf 3,74 Prozent angewachsen.
Unterdessen wurden Stimmen in der Branche laut, dass auch Versicherer Signal Iduna nochmals seine Anteile (bisher 28,6 Prozent) an der OVB aufgestockt habe. Ein Unternehmenssprecher wollte auf Nachfrage von cash-online diesen Vorgang nicht kommentieren.
Die Medienberichten zufolge geäußerten Aussagen, dass Signal Iduna vorhabe, ihre OVB-Beteiligung gegen die in der Hand der Bâloise befindlichen Ring-Gesellschaften (DR Leben und DR Sach) zu tauschen, bestätigte der Unternehmenssprecher. Bereits in der Vergangenheit hat der Versicherer der Bâloise ein dementsprechendes Angebot unterbreitet und bisher nicht widerrufen – dies hatte Signal-Iduna/Deutscher-Ring-Kranken-Vorstand Reinhold Schulte im Interview mit cash-online bereits erklärt.
Die seit Monaten andauernde Fehde zwischen den Versicherungsriesen Bâloise und Signal Iduna/Deutscher Ring Kranken könnte damit erneut befeuert werden, wenn Signal Iduna und DR Kranken weiterhin fleißig Anteile an der Börse erwerben. Immerhin sind noch ein paar Prozent im Streubesitz.
Dazu kommt, dass daneben die Deutscher Ring Beteiligungsgesellschaft einige Anteile an der OVB hält (35,9 Prozent) – und an der Beteiligungsgesellschaft wiederum die DR Kranken indirekt mit 35 Prozent beteiligt ist. Damit steigt möglicherweise der Druck auf die Bâloise, sich auf einen Tauschhandel DR Sach und DR Leben gegen OVB einzulassen. (ks)
Interviews zum Machtkampf um den Deutschen Ring mit Bâloise-Chef Dr. Martin Strobel sowie Signal Iduna/Deutscher Ring Kranken-Chef Reinhold Schulte.
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