Der Zahlungsdienstleister Wirecard sieht sich nach einer Untersuchung wegen Korruptionsvorwürfe weitgehend entlastet. Die Prüfung durch die Kanzlei Rajah & Tann aus Singapur habe zu keinen Feststellungen zum sogenannten Round-Tripping oder Korruption geführt.
Auch hätten sich daraus keine Erkenntnisse über eine strafrechtliche Verantwortung der deutschen Konzernzentrale ergeben, wie der Dax-Konzern am Dienstag in Aschheim bei München mitteilte. Einzelne Angestellte in Singapur hätten sich jedoch möglicherweise nach lokalem Recht strafbar gemacht.
In der „Financial Times“ waren zuvor über Wochen hinweg Berichte erschienen, in denen einem Wirecard-Mitarbeiter Kontomanipulationen und Dokumentfälschungen vorgeworfen wurden.
Dabei ging es um angebliche Scheinumsätze mit verschobenen Geldern – das sogenannte Round-Tripping. Wirecard war deswegen an der Börse heftig unter Beschuss geraten. Nach der Nachricht am Dienstag zogen die Aktien um mehr als ein Fünftel an.
Keine wesentlichen Fehler
Der Mitteilung zufolge fanden die Prüfer nun in den Jahresabschlüssen von Wirecard aber keine wesentlichen Fehler. Im Jahr 2017 sei ein Umsatz von 2,5 Millionen Euro fälschlicherweise verbucht worden, was mit dem Jahresabschluss 2018 korrigiert werden soll.
Im Jahr 2018 sei nur eine Woche lang ein Vermögensgegenstand im Wert von drei Millionen Euro fälschlicherweise bilanziert worden. Zwar seien im Namen der Gesellschaft mehrere Vertragsentwürfe vorbereitet und unterschrieben worden, denen möglicherweise keine Geschäftsvorgänge zugrunde lagen, hieß es.
Allerdings seien die Verträge nicht abgeschlossen worden. Nur einer dieser Entwürfe habe sich überhaupt in Buchungen niedergeschlagen. Dabei ging es den Angaben zufolge um etwa 63.000 Euro, erklärte Wirecard. (dpa-AFX)
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