Wirtschaftswachstum: Vier deutsche Städte unter Europas Top 20

Auch 2010 finden sich vier deutsche Städte unter den Top 20 im Wirtschaftswachstum-Ranking des European Regional Economic Growth Index (E-REGI) von LaSalle Investment Management. Gegenüber dem Vorjahr sind jedoch drei dieser Städte abgewertet worden.

münchenDeutschlands Städte haben sich im E-REGI 2010 generell behaupten können. München hat seine Spitzenreiter-Position zwar eingebüßt, ist aber hinter London und Moskau immer noch unter den Top Drei des Ranking. Die Bayernmetropole profitiert demnach von starken Wachstumssaussichten, die durch eine ausgewogene Mischung starker globaler Player, einen diversifizierten Mittelstand, durch anhaltend starke Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sowie das hohe Wohlstandsniveau begünstigt werden. Der Erfolg Münchens im E-REGI ist laut LaSalle IM nicht zuletzt deshalb eindrucksvoll, weil es im Hinblick auf seine Größe eigentlich nicht wettbewerbsfähig ist – verglichen etwa mit London, Moskau oder Paris.

Insgesamt dürfte Deutschland jedoch den E-REGI Analysten zufolge nach einer schwerwiegenden Rezession 2009 kurz- bis mittelfristig besser als der Eurozonen-Durchschnitt abschneiden. Traditionell starke Regionen wie Frankfurt (unverändert auf Position 20), Stuttgart, um vier Plätze auf Position 13 abgewertet, oder Mannheim-Karlsruhe (von 15 auf Position 17 zurückgefallen) erwiesen sich im europäischen Vergleich als stabil. Dies unterstreicht laut LaSalle IM die wettbewerbsfähige Struktur der deutschen Volkswirtschaft, der es gelungen ist, sich mit erneut vier Städten in der einsetzenden Phase der konjunkturellen Erholung eine Platzierung unter den Top 20 des E-REGI zu sichern.

An die Spitze zurückgekehrt ist London, nachdem die Talsohle der Konjunkturkrise 2009 überwunden zu sein scheint. Dieser erneute Erfolg unterstreicht die Rolle Londons als größtes europäisches Wirtschaftszentrum. Durch die Auswirkungen der Olympischen Spiele 2012 wird die britische Metropole zumindest temporär im Bereich Investitionen und allgemeine Wirtschaftsaktivität auch in den nächsten Jahren voraussichtlich einen Aufwind erleben. Die Spiele dürften zudem die Entwicklung des Lower Lea Valley vorantreiben, eines der wichtigsten Entwicklungsgebiete Londons.

Moskau feierte 2009 mit der Position sechs im Ranking einen spektakulären Einstieg in den E-REGI. 2010 nun findet sich Russlands Hauptstadt an zweiter Position wieder, eine Dokumentation der außergewöhnlichen Wachstumsplattform der Stadt., die allerdings von den immer noch sehr niedrigen Werten hinsichtlich des allgemeinen Wohlstands und den sonst noch erheblich höheren Risiken im Geschäftsumfeld nicht ablenken darf. Hohes Wachstumspotenzial allein genügt laut LaSalle IM nicht, um einen Stadt als Zielmarkt für Investitionen zu qualifizieren.

Einmal mehr finden sich auch fünf skandinavische Städte unter den Top 20 im E-REGI wieder. Stockholm, Oslo und Helsinki mussten zwar Federn lassen, Kopenhagen und Göteborg könnten sich dafür im Ranking verbessern.

Seite2: Wer ist der große Verlierer im Ranking?

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