Wie das Arbeitsministerium auf eine Frage der FDP-Fraktion antwortete, leben dort jeweils weniger als fünf Bezieher deutscher Renten mit Zahlungen von im Schnitt 1.533 Euro (Mikronesien) und 1.336 Euro (Palau).
Auch in die Zentralafrikanische Republik, nach Katar und in den Karibikstaat Sankt Vincent und die Grenadinen flossen demnach im Durchschnitt Renten von 900 bis 1.200 Euro. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr fast 1,74 Millionen Auslandsrenten gezahlt – an Deutsche, die im Ausland leben genauso wie an Ausländer, die etwa als Gastarbeiter in Deutschland gearbeitet haben und danach wieder in ihre Heimat zurückgekehrt sind. Durchschnittlich ging es dabei um Beträge von rund 350 Euro. Die niedrigsten Rentenzahlungen flossen mit rund 90 Euro nach Burkina Faso und mit rund 205 Euro in den Kosovo.
Einen großen Anteil hat mit mehr als 370.800 Rentnern und einer Durchschnittszahlung von 246 Euro Italien – wohl auch, weil in den 1960er- und 1970er-Jahren besonders viele Italiener zum Arbeiten nach Deutschland kamen. Die Zahl der Renten an Deutsche im Ausland stieg von rund 229.000 im Jahr 2015 auf 248.000 im vergangenen Jahr. Die meisten dieser Rentner leben in Österreich, in der Schweiz und in den USA.
„Entwicklung darf nicht aus dem Steuer laufen“
Viele Deutsche wollten ihre Rente im Alter im Ausland genießen, sagte der FDP-Finanzpolitiker Markus Herbrand der Deutschen Presse-Agentur. Er mahnte jedoch: Wir müssen sehr aufpassen, dass diese Entwicklung angesichts der Missstände im Rentensystem und der hohen Steuerlast in Deutschland nicht aus dem Ruder läuft.“ In erster Linie dürften sich deutsche Rentner nicht gezwungen sehen, das Land zu verlassen, weil sie sich das gewohnte Lebensniveau im Alter nicht mehr leisten könnten.
Herbrand wies zudem darauf hin, dass im kommenden Jahr rund 2.000 Rentner nur wegen einer Rentenerhöhung plötzlich eine Steuererklärung abgeben müssten. „Viele ältere Menschen überfordert die Abgabe einer Steuererklärung, deswegen sollte der Staat die viel zu komplexe Rentenbesteuerung transparenter und einfacher ausgestalten“, betonte er. Die Zahl beruht auf einer Schätzung der Bundesregierung. Aufgrund des Corona-Einbruchs stagnieren die Renten in diesem Jahr im Westen, während sie in den neuen Bundesländern zum 1. Juli um 0,7 Prozent steigen. (dpa-AFX/IhreVorsorge)