Wohnatlas 2018: Wo ist Kaufen noch verhältnismäßig günstig?

„Noch wichtiger ist aber, dass Käufer realistisch einschätzen, ob die Wunschimmobilie über einen längeren Zeitraum zur individuellen Lebensplanung passt – und ob neben den Kaufnebenkosten auch eventuelle Zinsänderungen sowie Sanierungsbedarfe in 15 bis 20 Jahren geschultert werden können.“

Wer den Kauf einer Immobilie in Erwägung ziehe, solle bei seiner Entscheidung auch die künftig zu erwartende Wertentwicklung berücksichtigen. Dabei könne der vom Hamburgischen WeltWirtschaftsinstitut für die Postbank errechnete Investitionschancen-Index helfen.

Am wenigsten käuferfreundlich ist laut Postbank das Miete-Kaufpreis-Verhältnis erwartungsgemäß in den dichtbesiedelten Stadtstaaten. In Hamburg werden für den Wohnungskauf rechnerisch 33,6 Jahresmieten fällig.

Anzeichen für Marktüberhitzung

In der Bundeshauptstadt seien es gut 32 Jahresmieten, ebenso in Bayern, wo die hohen Immobilienpreise in und um München den Landesschnitt nach oben treiben.

„Wenn die Kaufpreise den Mietpreisen davonlaufen, kann dies ein erstes Anzeichen für eine kommende Marktüberhitzung sein. Interessenten sollten bei ihrem Wunschobjekt dann genau prüfen, ob der Kaufpreis vor allem durch Spekulationen geprägt ist oder angesichts Lage, Ausstattung, Anbindung sowie der langfristigen Nachfrageentwicklung gerechtfertigt erscheint“, erklärt Grunwald.

Im Vergleich zu anderen ostdeutschen Regionen sei Wohneigentum in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg um einiges teurer, der Vervielfältiger liegt dort bei 31,3 beziehungsweise 28,4.

Regionale Besonderheiten wirken sich aus

Das liege in den jeweiligen regionalen Besonderheiten begründet, die in diesen beiden Bundesländern die Preise in die Höhe treiben: In Mecklenburg-Vorpommern sei der Anteil an Investoren, die gefragte Ferienimmobilien in Ostseenähe kaufen, besonders hoch.

Nachfrage und Kaufpreise in Brandenburg werden von den Berlin-Pendlern angeheizt, die ihre Wohnträume im Umland der Hauptstadt wahrmachen. Abseits der Touristen-Hotspots beziehungsweise des Berliner Speckgürtels seien die Kaufpreise wieder deutlich moderater.

Ähnlich wie in Mecklenburg-Vorpommern seien die Immobilien in Schleswig-Holstein mit einem Vervielfältiger von 28 aufgrund der begehrten Lagen in Küstennähe und auf den Inseln teuer und der Wert des Vervielfältigers entsprechend hoch.

Der Postbank zufolge finden Interessenten moderate Kaufpreise hier nur außerhalb des Hamburger Umlandes und abseits der beliebten Ferienregionen an Nord- und Ostsee.

Foto: Shutterstock

 

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