Aus der Sicht von Axel Gedaschko, Präsident des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, nimmt die Wohnungswirtschaft insgesamt eine Vorreiterrolle ein: „Der Energieverbrauch der GdW-Unternehmen ist in den letzten beiden Jahren um insgesamt drei Prozent gesunken.“
Der mittlere, witterungsbereinigte Energieverbrauch für Raumwärme und Warmwasser der GdW-Wohnungen beträgt 138 Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr (kWh/(m²a)), wie Berechnungen des GdW für 2011 ergeben haben. Bundesweit lag dieser Wert 2011 bei 163 kWh/(m²a) und damit um rund 18 Prozent höher als bei den Wohnungen der vom GdW vertretenen Unternehmen.
Mit der von den GdW-Unternehmen in den letzten beiden Jahren eingesparten Energie könnte man mit einem 5-Literauto insgesamt 2,9 Milliarden Kilometer zurücklegen – oder 3.800 Mal zum Mond und wieder zurück reisen. Alternativ könnte man mit der Menge an eingespartem Heizöl 20 Fußballfelder einen Meter hoch füllen.
Bei der energetischen Sanierung ihrer Gebäudebestände ist die GdW-Wohnungswirtschaft dem Gesamtmarkt bereits um sieben Jahre voraus. Seit 1990 haben die Wohnungsunternehmen im GdW rund 62 Prozent der Gebäude energetisch modernisiert, mehr als die Hälfte davon inklusive Wärmedämmung. „Damit wird der Gesamtmarkt erst im Jahr 2019 energetisch das erreicht haben, was bei den Beständen der unserer Unternehmen im Durchschnitt bereits heute Realität ist“, so der GdW-Chef.
Im Bürosegment nimmt die Zahl der „Greenbuildings“ – nachhaltig errichteter und zu betreibender Immobilien – ebenfalls seit Jahren kontinuierlich zu haben sich für institutionelle Investoren wie Initiatoren offener und geschlossener Fonds zu einem der wesentlichsten Kriterien entwickelt. Da die Nebenkosten für den Mieter niedriger ausfallen, sind
Die Energiewende im Gebäudebereich ist allerdings nur zu schaffen, wenn die Unternehmen unter der Maßgabe der Wirtschaftlichkeit handeln können. Die Umsetzung von Energiesparmaßnahmen muss sich für Eigentümer und Mieter lohnen. „Freiwilligkeit und Flexibilität bei den Energiesparmaßnahmen haben sich bisher bestens bewährt. Es dürfen keine Zwangsmaßnahmen verordnet werden, sondern es muss auf Anreizsysteme gesetzt werden. Nur so wird es nicht nur Leuchtturmprojekte, sondern auch eine Energiewende in der Breite geben können“, meint Gedaschko.
Zusätzliche energetische Anforderungen würden dagegen jegliches wirtschaftliches Handeln der Wohnungswirtschaft untergraben. Bei der Energieeinsparverordnung (EnEV) wäre die vom Wirtschaftsausschuss im Bundesrat vorgeschlagene Version, die Anforderungen lediglich in einer Stufe um 12,5 Prozent ab 2016 zu erhöhen, aus Sicht des GdW ein sachgerechter Kompromiss. „In dieser Fassung sollte die Energieeinsparverordnung im Herbst im Bundesrat entschieden werden“, fordert der Verbandspräsident. (af)
Foto: GdW