Wohnen in Berlin wird teurer

Bezahlbare Wohnungen in Berlin werden knapp. Am stärksten sind die Baulandpreise für Wohnhäuser gestiegen. Wohnungs-Staatssekretär Sebastian Scheel ist der Meinung, dass der Markt für Wohnimmobilien politisch reguliert werden muss.

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Blick auf Berlin: Wohnimmobilien in der Bundeshauptstadt haben sich 2016 stark verteuert.

Die Immobilienpreise in Berlin sind 2016 abermals kräftig gestiegen. Eigentumswohnungen sowie Ein- und Zweifamilienhäuser wurden verglichen mit dem Jahr zuvor im Durchschnitt zwölf Prozent teurer.

Für Mietwohnhäuser zahlten die Käufer sogar rund 20 Prozent mehr. Das geht aus dem am Dienstag veröffentlichten Immobilienmarktbericht 2016/17 für Berlin hervor. Er basiert auf den Daten aller in Berlin notariell beurkundeten Immobilienverkäufe des vergangenen Jahres.

Der mittlere Kaufpreis für Eigentumswohnungen lag bei 3.204 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Den Rekordwert von 30.000 Euro pro Quadratmeter erzielte eine Wohnung in der Nähe des Brandenburger Tores, die für 12,8 Millionen Euro den Besitzer wechselte. Ein- und Zweifamilienhäuser kosteten durchschnittlich 2.521 Euro pro Quadratmeter.

Bodenwertspekulationen

Am stärksten hätten die Baulandpreise für Wohnhäuser zugelegt, stellte der Vorsitzende des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in Berlin, Reiner Rössler, in seinem Lagebericht fest.

„Die Nachfrage steht hier augenscheinlich am deutlichsten im Missverhältnis zum verfügbaren Flächenangebot.“ Die Freigabe geeigneter Flächen und deren Bebauung sei „letztlich die einzige Möglichkeit, wenigstens mittelfristig den Druck von der Bodenwertspekulation zu nehmen“.

Politisches Eingreifen notwendig

Die vom Ausschuss ermittelten Richtwerte für baureifes Land wurden an den Stadträndern zum Teil deutlich angehoben. In den Ortsteilen Adlershof, Französisch Buchholz, Kaulsdorf, Kladow, Lichtenrade, Niederschönhausen, Schmöckwitz, Wartenberg und Zehlendorf gingen sie laut Report um rund 40 Prozent nach oben, in Gatow sogar um 50 Prozent.

Die Zahl der Immobilien-Transaktionen verringerte sich 2016 um 7 Prozent auf 32.724. Der Gesamtumsatz sank um neun Prozent auf 16,4 Milliarden Euro. Für dieses Jahr erwartet der Gutachterausschuss einen weiteren Anstieg der Immobilienpreise in Berlin, der sich bei bebauten Grundstücken leicht abschwächen dürfte.

Für Wohnungs-Staatssekretär Sebastian Scheel zeigt der Bericht, dass politisches Eingreifen ins Marktgeschehen nötig sei, „damit die Berlinerinnen und Berliner auch künftig noch bezahlbare Wohnungen finden“. Die Verordnung, die für die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen eine Genehmigung verlange, zeige bereits Wirkung. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

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