Wohngebäude gegen Schäden zu versichern, ist unverzichtbar für jeden Immobilienbesitzer. Dabei unterschätzen viele Kunden das Bedrohungspotenzial durch Naturereignisse, so die Assekuranz.
Sind die Winter in Deutschland streng, platzen in unschöner Regelmäßigkeit die Wasserrohre: Im Winter 2010 regulierten die Sachversicherer allein rund 1,4 Millionen Leitungswasserschäden im Gesamtvolumen von rund 2,3 Milliarden Euro. Obwohl sich im Folgejahr 2011 nicht nur deutlich weniger Leitungswasserschäden durch Frost ereigneten, sondern auch weniger Sturm- und Hagelschäden, besteht für die Wohngebäude- und Hausratversicherer aber wenig Anlass zum Jubeln: Die Schaden-Kostenquote (Combined Ratio) in der privaten Wohngebäudeversicherung liegt immer noch bei beachtlichen 108 Prozent (2010: 112,2).
Damit fährt die Sparte bereits das zehnte Jahr in Folge versicherungstechnische Verluste ein. Nach Berechnungen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) beläuft sich das Minus in 2011 auf rund 200 Millionen Euro.
Naturgefahren nehmen zu
Nach Meinung von Dr. Robert Pohlhausen, Vorsitzender des GDV-Hauptausschusses Schaden- und Unfallversicherung, ist vor allem der starke Wettbewerb der Grund, weshalb die Wohngebäudeversicherer seit Jahren mit einem versicherungstechnischen Defizit zu kämpfen haben.
Nutznießer dieser Situation sind die Hausbesitzer – für sie gehört die Police zum unverzichtbaren Versicherungsbestand, denn schließlich bedeuten die eigenen vier Wände für die meisten Deutschen die größte Investition ihres Lebens. Die Kunden profitieren aufgrund des Wettbewerbs von sehr stabilen Prämien für leistungsstarke Produkte, erläutert Pohlhausen.
Eine Wohngebäudepolice leistet nach Beschädigungen am Haus, die aufgrund von Sturm, Hagel, Feuer, Blitzschlag, Explosionen und Leitungswasserschäden entstanden sind. Da die Police die Feuer-, die Leitungswasser- und die Sturmversicherung (inklusive Hagel) vereint, wird sie auch „verbundene Wohngebäudeversicherung“ genannt.
Vor Naturgefahren schützt eine Elementarschadendeckung
Zusätzlich deckt die verbundene Wohngebäudeversicherung Schäden an Nebengebäuden, Garagen oder Carports ab und leistet optional bei angebrachten Antennen, Markisen und Überdachungen. Doch damit sind noch nicht alle Risiken abgedeckt: In immer mehr Regionen Deutschlands wächst die Gefahr, dass Gebäude von Starkregen, Überschwemmungen, Erdrutsch oder Schneedruck in Mitleidenschaft gezogen werden.
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