Nach der Wohngeldreform bekommen mehr Haushalte in Deutschland einen Zuschuss zur Miete. Von der Erhöhung des Wohngelds profitieren laut einer Erhebung des Statistischen Bundesamts insbesondere Familien sowie Rentner.
Rund 631.000 Haushalte und damit 1,5 Prozent haben Ende 2016 Wohngeld bezogen. Ein Jahr zuvor waren es nur 1,1 Prozent (460.000 Haushalte), wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte.
Bei der 2016 in Kraft getretenen Reform wurden neben dem Anstieg der Bruttokaltmieten und der Einkommen auch die höheren Nebenkosten berücksichtigt. „Von der Erhöhung des Wohngelds profitieren insbesondere Familien sowie Rentner“, stellen die Statistiker fest.
In rund 94 Prozent der betroffenen Haushalte hatten 2016 alle Mitglieder Anspruch auf Wohngeld. Im Durchschnitt bekamen sie zusammen 157 Euro (Vorjahr 115 Euro).
Mehrheit der Wohngeldempfänger sind Mieter
In den übrigen sechs Prozent waren nur einige Bewohner berechtigt. Der Zuschuss lag in diesen Haushalten bei 145 Euro im Schnitt pro Monat (Vorjahr 128 Euro). Das Gros der Haushalte, die Wohngeld bekommen, sind Mieter.
Es gibt aber auch Belastungszuschüsse für Eigentümer. Bund und Land bezahlen jeweils die Hälfte des Wohngeldes. 1,146 Milliarden Euro gaben sie dafür 2016 aus. Das waren 68 Prozent mehr als 2015 (680,8 Millionen Euro). Rein rechnerisch bezuschusste der Staat das Wohnen mit 14 Euro pro Einwohner.
Am höchsten waren diese durchschnittlichen Ausgaben in Mecklenburg-Vorpommern mit 25 Euro je Einwohner, am niedrigsten in Bayern mit 8 Euro. Der Anteil der Haushalte, die Wohngeld bekommen, war auch in Mecklenburg-Vorpommern (3,3 Prozent) am höchsten, gefolgt von Sachsen (2,5 Prozent). Im Saarland waren es nur 1,1 Prozent, in Bayern sogar nur 0,9 Prozent. (dpa-AFX)
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