In vielen Metropolen sind in jüngerer Zeit Wohnhochhäuser entstanden. Eine aktuelle Studie untersucht erstmals, wie die Bundesbürger zu dieser Gebäudeform stehen.
Das Wohnen im Hochhaus steht hierzulande vor einer Renaissance – in vielen wachsenden Städten wie Frankfurt, Berlin, München, Düsseldorf, Hamburg oder Ingolstadt entstehen neue Wohntürme.
Erste repäsentative Studie
Erstmals liegt eine repräsentative Analyse über die Einstellungen der Bundesbürger zu Hochhäusern vor. Die Studie „Wohnhochhaus Deutschland“ von Sition Property Marketing und OC&C Strategy Consultants untersucht auf Basis einer Befragung von 2.009 Bürgern und 16 Experten im August 2015 unter anderem Image, Nachfrage, gewünschte Standorte, Ausstattung und Nutzung von Wohnhochhäusern.
„In Städten fehlen häufig Bauflächen und Wohnraum. Eine Lösung ist Verdichtung in die Höhe. Doch bislang wussten Planer, Entwickler und Investoren nicht, was die Menschen über neue Wohnhochhäuser denken. Das ändert diese Analyse“, sagt Matthias Kutzscher, Sition-Geschäftsführer und einer der Autoren der 128-seitigen Studie, die auf der Messe Expo Real in München vorgestellt wurde.
Hochhaus erlebt Imagewandel
Die Umfrage zeigt, dass die Deutschen hochmobil sind. 52,2 Prozent der Bundesbürger werden der Studie zufolge in den nächsten zehn Jahren umziehen.
„Und das Wohnhochhaus ist für viele Umzugswillige eine interessante Perspektive“, bestätigt Studienautor Dr. Björn Reineke, Partner bei OC&C Strategy Consultants. Gut jeder fünfte Befragte (21,3 %), der bis 2025 einen Ortswechsel plant, möchte demnach künftig in einem Wohnhochhaus leben.
Der Wert belege, dass die Erfahrungen der Bürger in Ost und West mit den Großsiedlungen der 1960er und 1970er Jahren in peripherer Lage, die oft mit schlechter Lebensqualität gleichgesetzt werden, verblassen.
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Jeder Sechste möchte selbst einziehen
So würden mittlerweile 15,8 Prozent aller Deutschen der Umfrage zufolge, die das Marktforschungsinstitut Innofact durchgeführt hat, auf jeden Fall beziehungsweise wahrscheinlich in ein Hochhaus einziehen. Weitere 29,7 Prozent würden „eventuell“ in einem Turm leben wollen.
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