Nach den Ergebnissen des von Immobilienscout24 ermittelten Angebotsindex IMX sind Wohnungen und Häuser auch im Oktober wieder deutlich teurer geworden. In Teilbereichen könne es zu einer Marktüberhitzung kommen.
Sowohl im Neubaubereich als auch im Bestand zeigen die Preiskurven für Wohnimmobilien weiter nach oben, so das Portal. Die Treiber dieser Entwicklung sind laut Immobilienscout24 die ungelöste Schuldenkrise, Furcht vor Inflation und mangelndes Vertrauen in die Finanzmärkte.
Insbesondere Wohnungen verzeichnen deutliche Preissteigerungen. So sind die Angebotspreise für Neubauwohnungen den Daten zufolge im Monat Oktober um 0,7 Prozent geklettert. Auch Wohnungen aus dem Bestand sind stark nachgefragt und verteuerten sich ebenfalls um 0,7 Prozent. Bei den Häusern verzeichneten Neubau- und Bestandsobjekte jeweils ein Plus von 0,5 Prozent.
Auf Zwölf-Monatssicht legten Neubauwohnungen mit einem Preiszuwachs von 8,1 Prozent am stärksten zu, Bestandswohnungen verteuerten sich um 7,4 Prozent. Bei den Häusern wurde für Neubauobjekte ein Zuwachs von 3,1 Prozent verzeichnet, für Bestandsobjekte 4,4 Prozent.
„Immobilien gelten derzeit als der sichere Hafen für von externen Krisen bedrohtes Vermögen. Weil aber durch den Boom die Preise kontinuierlich steigen, macht das Schreckgespenst der Preisblase die mediale Runde“, sagt Michael Kiefer, Leiter Immobilienbewertung bei Immobilienscout24.
Fakt sei, dass sich in vielen deutschen Großstädten die Preisentwicklung von der Mietentwicklung immer weiter abkoppelt. Dies bedeute, dass Käufer eine geringere Mietrendite in Kauf nehmen müssten. „Das kann durchaus als Indiz für eine Marktüberhitzung gesehen werden. Sollte die Nachfrage einbrechen, etwa bei einer Verschlechterung der Konjunktur, kann dies in manchen Lagen zu spürbaren Preisrückgängen führen“, erläutert Kiefer.
Ein Platzen einer spekulativen Blase sei auf dem Immobilienmarkt jedoch nicht zu erwarten. „Denn eine Preisblase ist immer auch eine Kreditblase. Und eine solche haben wir derzeit in Deutschland nicht“, betont Kiefer. Viele Käufer nutzten die günstigeren Zinsen für hohe Tilgungsraten, die Laufzeiten seien langfristig genug und die Banken verlangten bei der Kreditvergabe genügend Eigenkapital. „Dass wir uns auch in Zukunft auf sehr dynamische Märkte auch in den Großstädten einstellen müssen, ist jedoch unbestritten“, zieht Kiefer Bilanz. (bk)
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