Die Bundesvereinigung Spitzenverbände der Immobilienwirtschaft (BSI) warnt vor einer weiteren Verschärfung der energetischen Anforderungen an Neubauten. Dies gefährde vor allem den Wohnungsbau im preisgünstigeren Segment.
Die geplante Novelle der Energieeinsparverordnung (EnEV) sieht vor, die energetischen Anforderungen für den Gebäudebestand zu belassen, im Neubaubereich hingegen eine weitere Verschärfung vorzunehmen. „Ein Aufatmen kann diese Entscheidung wahrlich nur für den Gebäudebestand sein. Denn auch im Neubau muss ein sozialverträglicher Kurs gefahren werden“, kommentiert Walter Rasch, Vorsitzender der Bundesvereinigung Spitzenverbände der Immobilienwirtschaft (BSI) und Präsident des BFW. Die Bundesregierung plant eine Erhöhung der Energieeinsparung um 12,5 Prozent im Neubaubereich in den Jahren 2014 und 2016 vorzunehmen.
Die Herausforderungen der Energie- und Klimawende sind laut Rasch unabdingbare Faktoren, müssten aber im moderaten Verhältnis zur immobilienwirtschaftlichen Realität für Vermieter stehen und im sozialverträglichen Maße für Mieter umgesetzt werden. Die BSI bewerte die geplante Verschärfung der energetischen Vorgaben für Neubauten daher kritisch. „Gerade in Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise ist die Immobilienbranche ein stabilisierender Faktor in Deutschland. Höhere Neubauanforderungen bedeuten aber für alle Beteiligten immense Kostensteigerungen. Außerdem ist davon auszugehen, dass besonders in den Ballungsgebieten zu wenig in den unteren Preissegmenten gebaut werden wird“, unterstreicht Rasch. Noch immer bestehe in Deutschland ein hoher Bedarf an bezahlbarem Wohnraum, der nur über den Neubau gedeckt werden könne. Durch die angestrebte Verschärfung sehe die BSI dieses Ziel gefährdet. (bk)
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