Deutsche Wohnimmobilien: „Ein Boom, keine Blase“

Eva Grunwald: „Bei deutschen Wohnimmobilien sehe ich eher einen Boom, von einer Blase kann aber keine Rede sein.“

Ich glaube nicht, dass sich diese Tendenzen 2014 umkehren werden, sondern ich kann mir gut vorstellen, dass sich diese Entwicklung auch in diesem Jahr fortsetzt – nicht zuletzt wegen des Urbanisierungstrends. Insofern wird in Städten weiterhin eine sehr hohe Nachfrage herrschen.

Das wird dazu führen, dass die Preise dort weiter steigen, auch wenn wir in den letzten drei Monaten 2013 gerade bei Neubau-Eigentumswohnungen einen kleinen Knick gesehen haben. Aber auf Jahresbasis gab es im Bereich der Eigentumswohnungen noch einen sehr deutlichen Anstieg von über fünf Prozent.

Pfeiffenberger: Was die Exklusivlagen in Ballungsräumen betrifft, in denen die Übertreibungen immer am größten scheinen, sehe ich aktuell keine Gefahr des Einbruchs. Denn wer will ernsthaft glauben, dass ein Grundstück oder eine Wohnung mit Alsterblick wesentlich im Preis fällt?

Dazu gibt es in einem Riesenballungsraum wie Hamburg, und das trifft auch auf München, Berlin oder Frankfurt ebenfalls zu, ausreichend Nachfrage nach diesen nicht vermehrbaren Lagen.

Heemstra: Wenn von einer Immobilienblase gesprochen wird, dann wird sehr oft der Fehler gemacht, dass ausschließlich die Immobilienpreise betrachtet werden. Eigentlich heißt das große Thema aber Verschuldung.

Immobilienblasen werden durch die Verschuldung der Menschen getrieben. Bezogen auf Deutschland registrieren wir indes eine abnehmende Verschuldung. Denn aufgrund des Zinsniveaus gehen viele Menschen dazu über, ihre eigene Immobilienfinanzierung und Neufinanzierung mit mehr Eigenkapital durchzuführen.

Natürlich gibt es bei mehr Transaktionen und bei steigender Nachfrage die Gefahr höherer Preise in Städten oder Ballungsgebieten. Wir sind in Bezug auf dieses Thema aber noch richtig entspannt, insbesondere mit Blick auf die Realpreisentwicklung.

Es besteht allerdings ein enormer Unterschied zwischen städtischen und ländlichen Regionen. Aber das Allerwichtigste ist zu sehen, wie Kunden die Objekte finanzieren. Und das ist in Deutschland sehr stabil.

Seite vier: Wie stark sind Spekulationen auf dem Immobilienmarkt?

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