In einem weiter auseinanderdriftenden Markt gilt es für Anleger, die Trends im Blick zu halten. So wächst ungeachtet aller Klage auf der Angebotsseite das Interesse an energieeffizienten und nachhaltigen Immobilien – durch gesetzliche Vorgaben und ein wachsendes Umweltbewusstsein. Und doch sind entsprechende Investitionen rückläufig. Die Autoren einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Kooperation mit dem Baudienstleister Heinze zum Thema fordern „mehr Investitionsanreize und bessere Förderbedingungen“.
Bedarf und Potenzial sind groß. Der Gebäudebestand der Wohnungsgesellschaften in Deutschland ist zu großen Teilen jahrzehntealt – und hat entsprechend Sanierungsstau. „Über 40 Prozent der Wohnimmobilien in Deutschland weisen eine niedrigere Energieeffizienzklasse als D auf. Angesichts der gesteckten Klimaziele sind diese Immobilien dringend sanierungsbedürftig“, so Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin des Portals Immoscout24.
Im Zusammenspiel mit Energieeffizienz gewinnen digitale Technologien sowohl in Infrastruktur und Ausstattung, als auch in Marktanalyse und Vermarktung an Bedeutung. Die zunehmende Digitalisierung wird auch innovative Nutzungskonzepte wie Co-Living oder smarte, nachhaltige Quartierslösungen vorantreiben.
Eine moderne digitale Infrastruktur macht auch Standorte außerhalb der Ballungszentren attraktiver. „Für Remote-Work ist eine gute digitale Infrastruktur und Ausstattung der Wohnung notwendig. Dies ist aber in vielen ländlichen Gebieten nicht der Fall. In der digitalen Provinz können Arbeitnehmer nicht im Homeoffice arbeiten. Das aber ist ein entscheidendes Kriterium für die Wahl eines Wohnstandortes und schließt somit Regionen aus“, ordnet Immobilien-Researcher Vornholz ein. Steht aber die Verkehrs- und Netzinfrastruktur, könne die Peripherie durchaus mit Kostenvorteilen punkten.
Ein weiterer Trend ist der Fokus auf kleinere, flexibel nutzbare Wohneinheiten. Besonders in Großstädten wächst die Nachfrage nach möblierten Wohnungen für Kurzzeitmieten. Gleichzeitig beeinflusst der demografische Wandel die Nachfrage – barrierefreie Wohnungen und Ein-Personen-Haushalte für die wachsende Zahl an älteren Menschen gewinnen an Bedeutung.