Roland Hustert, Geschäftsführer von LBS Immobilien Münster, erklärt im Cash.-Interview, wie sich das klassische Maklergeschäft in der Immobilienvermittlung entwickelt und welche Bedeutung Online-Portale in diesem Bereich inzwischen haben.
Cash.: Immer mehr Wohnimmobilien werden über Online-Portale vermarktet. Ist die Zeit des klassischen Immobilienmaklers passé?
Hustert: Für den Einzelkämpfer wird es sicher schwieriger. Systemmakler können aber dem Immobilienkäufer und auch demjenigen, der sein Objekt veräußern möchte, entscheidende Vorteile bieten. Dazu gehört neben einem großen Netzwerk und regionaler Marktkenntnis etwa die Marktwertermittlung der Immobilie und die Aufbereitung des Exposés.
Cash.: Nutzen Sie auch Online-Portale?
Hustert: Wir und viele andere Immobilienmakler nutzen sie, da sie ein gutes Mittel sind, um unser Angebot einer größeren Öffentlichkeit bekannt zu machen. Unsere Strategie lautet, immer mehrere Portale zu bedienen, aber dort nur einen Teil der Objekte einzustellen. Die Qualität der Kontakte ist allerdings oft gering. Die entscheidende Dienstleistung des Maklers besteht dann darin, die Anfragen sorgfältig zu qualifizieren. Mit S-Immobilien.de verfügen wir zudem über ein umfangreiches eigenes Portal, auf das unsere Makler Zugriff haben.
Cash.: Wie erfolgt die Auswahl der Kaufanwärter?
Hustert: Unser Immobilienberater wählt durch Vorgespräche fünf qualifizierte Interessenten aus, von denen einer die Immobilie in der Regel auch kauft. Wer sein Objekt dagegen auf eigene Faust in einem Online-Portal einstellt, wird in der Regel einen Besichtigungstourismus mit geringer Erfolgsquote erleben. Die interessantesten Immobilien tauchen dort ohnehin nicht auf.
Cash.: Sondern?
Hustert: Wir bei LBS Immobilien bieten die besten Objekte zunächst nur unserem Kreis von eingetragenen Interessenten an. Diese haben wir zuvor bereits persönlich kennengelernt und ihre Präferenzen erkundet. Andere Anbieter verfahren ähnlich. Daher lohnt es sich für den potenziellen Käufer, sich als Interessent zu registrieren.