Die Royal Institution of Chartered Surveyors (Rics) erkennt auf dem europäischen Markt für Wohnimmobilien erste Zeichen einer Erholung. Das ist das Ergebnis der Studie „European Housing Review (EHR)“, die der internationale Berufsverband für Immobilienfachleute in Brüssel vorgestellt hat.
In einigen Ländern in Europa ziehen die Immobilienpreise der Analyse zufolge bereits wieder an. Nach Rics-Einschätzung haben die niedrigen Zinsen und die sich erholenden Volkswirtschaften Wohnimmobilien vor einem weiteren Preisverfall bewahrt. Es sei deshalb auch nicht zu erwarten, dass sich die Situation im Gesamtmarkt wieder verschlechtere.
Einige Länder haben den Rics-Zahlen zufolge bereits im Jahr 2009 deutliche Preiszuwächse für Wohnimmobilien verzeichnet, insbesondere in Skandinavien (siehe Grafik). So stiegen beispielsweise die Preise in Norwegen um zwölf, in Finnland um acht und in Schweden um sieben Prozent. Während Großbritannien ein Plus von einem Prozent verbuchte, schrumpfte das Preisniveau in Deutschland, Italien, den Niederlanden und Frankreich zwischen vier und sechs Prozent.
Mit hohen Wertverlusten kämpften im vergangenen Jahr Irland, Spanien und Griechenland, die größten Rückgänge gab es in Osteuropa, insbesondere in den baltischen Staaten, wo die Preise für Wohnimmobilien zwischen 27 und 53 Prozent nachgaben.
Rics-Chef-Ökonom Simon Rubinsohn ist verhalten optimistisch für 2010: „Insbesondere in Osteuropa bleiben einige Risiken erhalten. Hier bleibt abzuwarten, in welcher Geschwindigkeit sich die Volkswirtschaften erholen.“ Auch gebe es in einigen Märten nach wie vor ein deutliches Überangebot, dies gelte insbesondere für Spanien und Irland. (hb)
Foto: Shutterstock; Grafik: Rics