Die weltweiten Preise für Wohnimmobilien sind im dritten Quartal 2011 im Durchschnitt stabil geblieben. Während in Europa die Preisrückgänge langsam abnehmen, schwächt sich das Wachstum in Asien ab.
Das geht aus dem vierteljährlichen weltweiten Preisindex der Immobilienberatung Knight Frank hervor. Demnach liege das Plus über alle 51 untersuchten Länder im Jahresvergleich nur bei moderaten 1,5 Prozent, obwohl die Preise an einigen asiatischen Standorten um fast 20 Prozent zugelegt haben. Damit weise der Preisindex die schwächste Performance seit dem zweiten Quartal 2009 auf.
„Im dritten Quartal ist die Angst vor einer weiteren globalen Rezession gestiegen“, sagt Kate Everett-Allen aus dem internationalen Research für Wohnimmobilien bei Knight Frank. „Nicht zuletzt, weil die Politiker die Schuldenkrise in der Eurozone offensichtlich nicht in den Griff bekommen.“
Mit einem Jahresplus von 19,3 Prozent ist Hongkong der Gewinner des Länderrankings, während Irland mit einem Minus von 14,3 Prozent den letzten Platz belegt. Deutschland rangiert mit einem Zuwachs von 2,8 Prozent im Mittelfeld. In Europa haben die Preise innerhalb der letzten zwölf Monate um 0,5 Prozent nachgegeben. Damit ist Europa der einzige Kontinent, der im negativen Bereich liegt.
Die Performance der westlichen und der asiatischen Länder, die seit 2008 stark auseinander klaffte, nähert sich laut Knight Frank langsam wieder an. So sei der durchschnittliche Preisanstieg in Asien von 15,2 Prozent im ersten Quartal 2010 auf 6,9 Prozent im dritten Quartal 2011 gesunken.
Die aktuellen Zahlen legen nach Aussage des Immobilienberaters nahe, dass die Wohnimmobilienmärkte in den von der Eurokrise am stärksten gebeutelten Ländern über das Schlimmste hinweg sind. Lediglich in Portugal würden sie in unverändertem Ausmaß fallen. Dagegen habe sich der Preisverfall in Irland, Italien, Griechenland und Spanien verlangsamt. Diese fünf Länder verzeichneten im Jahresvergleich ein Minus von 5,7 Prozent, innerhalb des dritten Quartals 2011 einen Verlust von zwei Prozent.
Nach Aussage von Knight Frank sind die Aussichten für das vierte Quartal bescheiden. Wohnimmobilien im Luxussegment koppelten sich dabei immer stärker von den durchschnittlichen Märkten ab und kämen wesentlich besser durch schwache Marktphasen. (bk)
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