Wohnimmobilien: LBS erwarten Preisanstieg zwischen vier und sieben Prozent

Auch beim Neubau von Reiheneigenheimen sind die Preise nach Auskunft der LBS-Experten zuletzt gestiegen – im Schnitt um 3,8 Prozent. „Doch sind auch hier die Einstiegspreise für Wohneigentumsinteressenten nicht schlecht“, so Guthmann. In Schleswig-Holstein (Nord) liegen sie demnach bei 290.000 Euro, in Sachsen bewegen sie sich zwischen 200.000 und 270.000 Euro, in Nordrhein-Westfalen zwischen 240.000 und 340.000 Euro.

Lediglich im Süden signalisierten die Preise vielerorts echte Engpässe. So koste selbst „in der Reihe“ ein neues Eigenheim in München 990.000 Euro und in Starnberg 980.000 Euro. In knapp der Hälfte der Metropolen ab einer halben Million Einwohner (einschließlich Berlin) rangierten die Preise jedoch immer noch im Bereich bis zu 335.000 Euro.

Ähnliche regionale Unterschiede gibt es laut LBS-Analyse bei gebrauchten Reihenhäusern – im Schnitt mit einem Preisvorteil gegenüber Neubauten von rund sechs Prozent. „Vereinzelt sind sie aber lagebedingt sogar genauso teuer wie Neubauten oder wie im Beispiel Bad Soden sogar teurer“, so Guthmann.

Deutlicher Preisanstieg bei Eigentumswohnungen

Bei neuen Eigentumswohnungen registrierten die LBS-Experten überall merklich gestiegene Preise, insbesondere auch an touristisch interessanten Orten, in Ballungsräumen und Universitätsstädten. Dabei erreiche Grünwald mit 8.000 Euro pro Quadratmeter den Spitzenwert, gefolgt von München (7.800 Euro).

Weit vor Frankfurt, Stuttgart (5.500 Euro und 5.900 Euro) und Hamburg (5.000 Euro) fänden sich zudem Gauting (7.000 Euro), Gräfelfing (7.700 Euro), Planegg und Starnberg (7.100 Euro und 7.600 Euro). Bei den Halbmillionenstädten liegen die Quadratmeterpreise in Dortmund, Hannover und Dresden nach Aussage der LBS im Bereich von 3.500 Euro oder sogar darunter.

Bei gebrauchten Eigentumswohnungen wurde ebenfalls eine zunehmende Nachfrage und steigende Preise registriert – im Schnitt um 4,2 Prozent. Allerdings sei der Preisunterschied zu einem Neubau (mit meist höherem Standard) unverändert groß. Derzeit betrage der Abschlag für gebrauchtes Stockwerkseigentum im Vergleich zu Neubauten im Durchschnitt immer noch rund 34 Prozent.

Bauland ist wichtigster Engpassfaktor

Bauland bleibt nach Einschätzung der LBS der Engpassfaktor Nummer eins auf dem Immobilienmarkt. Dort seien im Bundesdurchschnitt Preissteigerungen  von 6,7 Prozent zu erwarten. Spitzenpreise wurden in süd- und südwestdeutschen Großstädten wie München (2.000 Euro) samt einigen Umlandgemeinden sowie in Stuttgart (1.200 Euro) oder Nürnberg (710 Euro) registriert. Laut LBS-Preisspiegel ist in vielen Mittelstädten und in mancher Großstadt (Bremerhaven, Chemnitz, Cottbus und Salzgitter) Bauland auch für rund 100 Euro pro Quadratmeter oder sogar darunter am Markt.

Für die weitere Entwicklung auf dem deutschen Immobilienmarkt wird es nach Einschätzung der LBS-Experten vor allem darauf ankommen, dass die Ausweitung des Wohnungsangebots schnellst möglich vorankommt. „Mit den im vergangenen Jahr in Deutschland genehmigten 348.000 Wohnungen (minus 7,3 Prozent gegenüber 2016) scheint die Aufwärtsentwicklung inzwischen ihren Höhepunkt erreicht zu haben“, so Guthmann abschließend. (bk)

Foto: Shutterstock

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