Patrizia: Europäische Wohnimmobilien performen auf Gewerbeimmobilien-Niveau

Auch der deutsche Wohnimmobilienmarkt gilt international agierenden Investoren als Hort der Stabilitä“. Demgegenüber sind die Wohnimmobilienmärkte etwa in Irland, Spanien oder einigen osteuropäischen Ländern nach den Überhitzungen der Boomphase nun von starken Korrekturen betroffen, was sich auch in der Entwicklung der Hauspreise zeigt.

Verknappung von Wohnraum nimmt zu

Zentrale Herausforderungen für die europäischen Wohnimmobilienmärkte sind die Themen Energieeffizienz, Demografie und Urbanisierung. Die Patrizia-Studie rechnet für Osteuropa mit einem deutlichen Bevölkerungsrückgang bis 2050, während die Bevölkerung in Nordeuropa auf einem immer geringeren Niveau wachsen wird. Für West- und Südeuropa wird bis 2025 ein Anstieg der Bevölkerung erwartet, bevor auch hier, wie in Osteuropa, der Schrumpfungsprozess einsetzt. In Deutschland wird die Bevölkerungszahl bis 2050 um rund 14 Prozent abnehmen.

„Die Wohnungswirtschaft ist hier gefordert, Wohnkonzepte zu erstellen, die ein selbstbestimmtes Wohnen im Alter zulassen sowie bezahlbaren Wohnraum vor dem Hintergrund einer steigenden Nachfrage zu schaffen“, gibt Egger zu bedenken. Die Verknappung von Wohnraum infolge der Alterung der Gesellschaft wird insbesondere in städtischen Regionen durch eine fortschreitende Urbanisierung bei niedrigen Neubauzahlen forciert. Beispielsweise wurden in Deutschland, dem Land mit dem größten Wohnraumbestand in Europa, zwischen 2007 und 2009 nicht einmal Wohnungen im Umfang von 1,5 Prozent des Bestands fertig gestellt.

2050: 85 Prozent der Bevölkerung Europas lebt in Agglomerationszentren

Hinsichtlich der Urbanisierung werden laut Patrizia bis 2050 rund 85 Prozent der europäischen Bevölkerung in Agglomerationszentren leben – heute sind es rund 73 Prozent. Urbane Zentren in Frankreich, Belgien und Dänemark werden sogar teilweise über 90 Prozent liegen. Wenn in Zukunft neun von zehn Europäern in Städten leben werden und zudem der Trend zu kleinen Haushaltsgrößen von ein bis zwei Personen anhält, wird der Wohnraum in Städten knapp. Dieser Angebotsengpass wird einen erheblichen Druck auf Mieten und Kaufpreise zur Folge haben. Egger hält fest: „Investoren, Bestandshalter und Stadtentwickler stehen vor der Herausforderung, der steigenden Wohnraumnachfrage in urbanen Zentren bei nur begrenzt vorhandenen Flächen adäquat zu begegnen.“ (te)

Foto: Patrizia

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