Wohnimmobilien: Trend zur Offenheit

Das hat auch um praktische Nebeneffekte. „Wohnraum in Großstädten und Metropolen ist teuer. Eine Diele ist in der Regel Fläche, die nur zum Durchgehen genutzt wird. Wenn sie weggelassen wird, vergrößert sich der Wohnbereich ohne Mehrkosten schnell um acht bis zehn Quadratmeter“, so Götzen. Darüber hinaus werde auch der neben dem Wohnbereich liegende Raum, etwa die Bibliothek oder das Arbeitszimmer, mit einer großen Flügeltür ausgestattet, sodass der Raum noch weiter geöffnet werden kann.

„Mit offenen Grundrissen kann man heute mehr Menschen erreichen“, ist Götzen überzeugt. Es gebe allerdings auch Zielgruppen mit traditionellen Anforderungen. Auch die Inwis-Studie bestätigt die Entwicklung hin zu mehr Offenheit. Eine Entwicklung gibt es auch in der Gestaltung des Badbereiches. „Das Badezimmer wird zunehmend als Wohnraum empfunden und soll größer und komfortabler werden“, erläutert Wirtz. Diese neue Wellnesskultur zeige sich durch mehr Fläche und hochwertigere Einrichtung bis hin zu Whirlpool und Sauna. Darüber hinaus steht auch ein großzügiger Balkon oder eine Terrasse weiterhin ganz oben auf der Wunschliste von Käufern und Mietern. Gerade in einem urbanen Umfeld soll auf diese Weise die Andeutung eines eigenen Gartens geschaffen werden. Zudem stellt Wirtz einen Trend zu höherwertigem Interieur fest, die Ansprüche an die Ausstattung sind gestiegen.

Nicht nur die Gestaltung einer Wohnung, auch die jeweilige Gebäudearchitektur soll modernes Wohnen signalisieren. Dabei sieht Götzen derzeit zwei Haupttrends. „Zum einen herrscht bereits seit einigen Jahren ein geradliniger, puristischer Stil vor, der unter dem Begriff Bauhaus zusammengefasst wird“, erläutert er. Dies spreche insbesondere urban orientierte junge Berufstätige und Familien an. Daneben gewinnt aber laut Götzen auch ein zweiter, gegenläufiger Trend an Bedeutung: „Zunehmend werden Neubauobjekte mit klassischen Elementen, wie Rhythmisieren der Fenster, Ornamenten, Säulen und Stuck, angeboten. Dies ist unter Architekten zwar nicht beliebt, findet aber bei bei den Wohnungskäufern großen Anklang.“

Beim urbanen Wohnen sind verstärkt auch Serviceleistungen gefragt. Das reicht von einer Rezeption am Eingang einer Wohnanlage über Wäsche-, Putz- oder Einkaufsservice bis hin zur Urlaubsbetreuung einer Wohnung. „Serviceleistungen werden gerade bei höherwertigen Wohnungen positiv aufgenommen und sind ein zukunftsträchtiges Thema“, sagt Wirtz. Angesichts einer wachsender Zahl älterer Menschen, die in einem urbanen Umfeld wohnen, werden solche Dienste nach Ansicht von Götzen noch weiter an Bedeutung gewinnen. Aber auch bei gutverdienenden Berufstätigen seien sie beliebt.

Seite 4: Anleger sollten Trends kennen

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