Wohnimmobilien: „Einstieg in A- und B-Städte ist nicht empfehlenswert“

Siekmann: Im Umkehrschluss ergibt sich für uns die Einschätzung, dass ein genereller Einstieg in die „Big-Seven-Städte“ sowie die sogenannten „Secondary Cities“, also Großstädte mit mehr als 500.000 Einwohnern und größere Universitätsstädte, nicht mehr empfehlenswert ist.

Das Preisniveau für Wohnimmobilien, Neubau wie Altbau, und für Mietzinshäuser hat seit Ende 2009/Anfang 2010 bereits sehr stark angezogen. Oftmals werden Objekte in mittleren bis einfachen Lagen, die mit nennenswertem Investitionsstau „gesegnet“ sind, zu Renditen um fünf Prozent und weniger am Markt angeboten.

Selbstverständlich finden sich punktuell aus unserer Sicht auch in diesen Städten noch Objekte zu fairen Konditionen. Zudem sollten Privatanleger erwägen, auf Entwicklungslagen zu fokussieren.

Cash.: Als da wären?

Siekmann: Das sind zum Beispiel die an die zentralen Stadtteile angrenzenden Quartiere von München, Hamburg oder Frankfurt wie zum Beispiel Giesing, Barmbek-Nord oder das Gutleut-Viertel.

Wagemutige Investoren mit Langfristperspektive können auch Standorte in der Neustrukturierung wie zum Beispiel Hamburg-Harburg betrachten. Für Berlin sehen wir weiterhin eine gewisse „Sonderkonjunktur“, da die Stadt sich langfristig nur mit London und Paris messen darf und deshalb weiterhin viel Nachholpotenzial besitzt.

Eine weiterhin bescheidene Nachfrage nach Renditeobjekten registrieren wir in wirtschaftlich schwachen Regionen und Städten mit problematischen demografischen Aussichten. Durch gezielte Analyse lassen sich aber auch gegenwärtig noch lukrative Nischenmärkte finden, in denen die Preis-/ChancenRelation intakt ist. Dazu zählen wir zum Beispiel Mittelstädte in Baden-Württemberg, Hessen oder im erweiterten Einzugsbereich der Metropolen, wie Bensheim, Ludwigshafen oder Lüneburg.

Cash.: Was sollten Privatanleger beherzigen?

Sieckmann: Als professioneller Investor haben wir fast nur Objekte in Regionen erworben, in denen die Kaufkraft über dem Bundesdurchschnitt liegt und die wirtschaftlichen Zukunftsaussichten gemäß Prognos-Studien überdurchschnittlich sind. Ansonsten gilt weiterhin: Lage, Lage, Lage.

Das Gespräch führte Thomas Eilrich, Cash.

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