Insgesamt 59,9 Prozent der Objekte wurden über einen professionellen Immobilienvermittler vermarktet. Im Januar waren es 59,3 Prozent, der beste Monat 2022 war bis dato der August mit 67,1 Prozentpunkten.
„Zunächst können wir eine Entwarnung geben. Da die Angebotsmenge insgesamt signifikant gestiegen ist, bedeutet die Quote von 59,9 Prozent dennoch einen nicht unbedeutenden absoluten Marktanteil für Immobilienmakler“, erläutert AVM-COO Christian Sauerborn, der mit seinem Team für die Analysen verantwortlich zeichnet.
„Allerdings stellt sich die Frage, warum die auf den Markt drängenden Eigentümer deutlich messbar weniger Interesse an der Makler-Dienstleistung haben. Hier sind zwei Ursachen denkbar. Auf der einen Seite preisen professionelle Immobilienvermittler aktuell die Objekte realistisch und der veränderten Marktsituation angemessen ein und entsprechen damit gegebenenfalls nicht den Vorstellungen der Eigentümer. Auf der anderen Seite hat die geringere Nachfrage zu verlängerten Vermarktungszeiten und einem Objektstau bei dem einen oder anderen Vermarkter geführt, sodass nun die vor einem Jahr undenkbare Situation eintritt: Ich lehne als Makler ein Objekt auch mal ab“, so Sauerborn weiter.
Dementsprechend hat die Maklerquote in acht von zehn analysierten Großstädten nachgegeben. Essen und Hamburg verzeichnen hierbei die größten Einbrüche mit -14,5 und -11,3 Prozentpunkten zum Vormonat, gefolgt von Stuttgart mit -9,4 Prozentpunkten, Dortmund mit -6,7 und Frankfurt am Main mit -6,1 Prozentpunkten. Leicht zurückgegangen sind die Quoten in Düsseldorf, Leipzig und München (die genauen Zahlen entnehmen Sie bitte der Grafik). In Berlin ist keine Veränderung zum Vormonat messbar, Köln ist die einzige Stadt mit einem moderaten Anstieg der Maklerquote von 2,1 Prozentpunkten.
Für diese Analyse wurden 212.873 Eigentumswohnungen in den Städten Berlin, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart im Zeitraum vom 01.01.2020 bis 31.10.2022 ausgelesen.