Die Nachfrage der Investoren nach Wohnimmobilienportfolios in Deutschland ist nach Angaben von Jones Lang LaSalle nach wie vor hoch. Den weitaus größten Anteil unter den Erwerbern stellen deutsche Käufer, während sich ausländische Käufer zurückhaltend zeigen.
Im ersten Halbjahr 2013 wurden nach Angaben des Immobilienberatungsunternehmens Jones Lang LaSalle (JLL) in Deutschland Wohnimmobilienportfolios in einer Größenordnung von rund 7,05 Milliarden Euro und damit auf einem ähnlich hohen Niveau wie im Vorjahreszeitraum gehandelt. Bei etwa 200 Transaktionen hätten mehr als 100.000 Wohneinheiten die Besitzer gewechselt (erstes Halbjahr 2012: 130.000).
Deutlich dynamischer sei dabei das zweite Quartal verlaufen: Hier wechselten 72.000 Wohneinheiten für 4,8 Milliarden Euro de Eigentümer, also fast 70 Prozent des Volumens der ersten sechs Monate.
Die bisher größte Transaktion war der Verkauf des Portfolios der bayerischen Wohnungsgesellschaft GBW mit rund. 31.000 Wohnungen für 2,5 Milliarden Euro an 27 deutsche berufsständische Versorgungswerke, Sparkassen und Pensionskassen unter der Konsortialführung der Patrizia AG.
Weniger Großtransaktionen
Anders als im ersten Halbjahr 2012, in dem laut JLL vier Großtransaktionen mit mehr als 15.000 Wohnungen und einem Volumen von 4,6 Milliarden Euro den Markt bestimmten, war der GBW-Deal bisher die einzige Großtransaktion.
Wegen der Größe des GBW-Portfolios stehen die Pensionskassen laut JLL in der Statistik vorn als die Investorengruppe mit dem höchsten Anteil am Kaufvolumen, gefolgt von den Asset-/Fondsmanagern (30 Prozent) und den börsennotierten Wohnungsunternehmen (19 Prozent).
Auf Verkäuferseite würden insgesamt Banken, Versicherungen und Pensionskassen dominieren (zusammen 43 Prozent), der Anteil der Asset-/Fondsmanager und börsennotierten Wohnungsunternehmen bewege sich bei 23 Prozent.
Deutsche Hauptstadt auf Platz eins
Lässt man die bundesweit gehandelten Portfolios außen vor, bestimmt nach Angaben von JLL regional differenziert der Berliner Markt inklusive Umland wesentlich das Geschehen. Mit einem Transaktionsvolumen von 1,7 Milliarden Euro sei bereits zum Halbjahr fast der gesamte Vorjahreswert (2012: 1,9 Milliarden Euro) erreicht worden. Auf den weiteren Plätzen folgen Frankfurt/Main (307 Millionen Euro) und Rhein-Ruhr (304 Millionen Euro).
Einheimische Investoren dominieren den Gesamtmarkt
Den Angaben zufolge dominierten deutsche Investoren im ersten Halbjahr 2013 den Markt. Verglichen mit dem Vorjahr (H1 2012: 50 %) sei ihr Anteil auf 90 Prozent der Transaktionssumme gestiegen (erstes Halbjahr 2012: 50 Prozent).
„Internationalen Investoren ist der deutsche Markt offensichtlich im letzten Jahr etwas zu teuer geworden“, so Oliver Schötz-van der Hoff, Leiter Regional Residential Investment Jones Lang LaSalle Deutschland. Und weiter: „Sie haben aber durch ihre vorausschauende Einkaufspolitik des letzten Jahrzehnts am steigenden Preisniveau gut partizipiert.“ Für das Gesamtjahr geht JLL von einem Transaktionsvolumen in etwa auf dem Niveau des Vorjahres aus. (bk)
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