Während die Wohnimmobilienpreise in den Metropolen konstant blieben, holten zahlreiche Mittelstädte auf, so ein aktueller Marktbericht von Engel & Völkers. Vielerorts gibt es Engpässe beim Wohnungsangebot.
Besonders in den deutschen Ballungsräumen und in den Ferienregionen ziehen die Mieten und Kaufpreise seit einigen Jahren deutlich an. Während die Preise in den meisten Metropolstädten im ersten Halbjahr 2013 das hohe Niveau vom Vorjahr bestätigten, holen nun kleinere Universitätsstädte sowie auch zahlreiche Städte und Regionen in Ostdeutschland auf, teilt Engel & Völkers (E&V) mit. Dies sei das Ergebnis des erstmalig von E&V veröffentlichten „Wohnimmobilien Marktbericht Deutschland 2013/2014“. Der Marktbericht bietet einen Gesamtüberblick über die aktuelle Markt- und Preisentwicklung von Ein- und Zweifamilienhäusern, Eigentumswohnungen und Mieten an 50 Standorten.
„Wohnimmobilien haben sich in Deutschland bei Eigennutzern wie Investoren als sichere Anlageform etabliert. Das belegen gestiegene Transaktionszahlen und -volumina der verkauften Wohnimmobilien in den meisten von uns berücksichtigten 36 Städten“, sagt Kai Enders, Vorstandsmitglied der Engel & Völkers AG, Hamburg. Das höchste absolute Transaktionsvolumen bei Eigentumswohnungen wurde 2012 in München mit rund 3,80 Milliarden Euro erzielt, dicht gefolgt von Berlin (rund 3,79 Milliarden Euro). Mit einem Umsatzvolumen von rund 1,30 Milliarden Euro führt Hamburg das Ranking der absoluten Transaktionsvolumina bei Ein- und Zweifamilienhäusern an.
Großes Transaktionsvolumen in Mittelstädten
Aufgrund ihres hohen Preisniveaus schaffen es laut E&V auch kleinere Großstädte wie Freiburg oder Mainz unter die Top 20 der Städte mit dem größten Transaktionsvolumen. Während die Transaktionen von Eigentumswohnungen vor allem in Ballungszentren wie Berlin, München oder Hamburg deutlich höher lägen als jene von Ein- und Zweifamilienhäusern, sei das Verhältnis in zahlreichen kleineren Städten wie Bremen, Flensburg oder Schwerin ausgewogener.
Auch bei den von Engel & Völkers ermittelten Kaufpreisen liegen die Metropolen München, Hamburg und Berlin vorne. Aufgrund der starken Nachfrage nach Zweitwohnsitzen erzielen einzelne Ferienregionen wie Sylt und Tegernsee ebenfalls sehr hohe Preise.
An nahezu jedem der betrachteten Standorte besteht laut E&V in den bevorzugten Lagen ein deutlicher Nachfrageüberhang nach Wohnraum. Besonders in den Ballungsräumen und in Universitätsstädten wachse der Bedarf an Wohnfläche. Dies sei auf allgemeine Trends wie zunehmende Ansprüche durch wachsende Einkommen, einen steigenden Bedarf an altersgerechten Wohnungen und die „Versingelung“ der Gesellschaft zurückzuführen. Der hohen Nachfrage nach Wohnraum stand bisher eine über Jahrzehnte hinweg abnehmende Neubautätigkeit gegenüber, die erst in jüngster Zeit wieder anziehe.
Mittlere Lagen holen auf
Neben neuen Quartieren und Projekten in Premiumlagen entstehen laut E&V vielerorts auch in mittleren Lagen attraktive Neubauprojekte, die das Preisniveau in einzelnen Mikrolagen steigen lassen. Großes Immobilien-Wertsteigerungspotenzial haben vor allem Lagen und Stadtteile, die an die traditionellen Toplagen angrenzen. „Angesichts des starken Nachfrageüberhangs nach Wohnraum ist die anziehende Neubautätigkeit an vielen Standorten begrüßenswert. Wir hoffen, dass künftige politische Entscheidungen diese Entwicklung auch weiterhin fördern“, sagt Enders.
Nach Einschätzung von E&V wird sich der deutsche Wohnimmobilienmarkt auch weiterhin dynamisch entwickeln. Viele Regionen – insbesondere ostdeutsche Städte wie Dresden und Leipzig – ständen erst am Anfang der Wachstumsphase. Andere hätten sich bereits in den vergangenen Jahren rasant entwickelt, weshalb sich die Preise hier auf dem aktuellen Spitzenniveau einpendeln dürften. (bk)
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