London: Preise für Luxuswohnungen steigen weiter

Die hohe Nachfrage europäischer Anleger nach Immobilien lässt vor allem in London die Kaufpreise weiter in die Höhe schnellen. Nach Angaben der Immobilienberatung Knight Frank sind Luxuswohnimmobilien dort aktuell im Schnitt 10,7 Prozent teurer als im Vorjahr.

london-big-ben-shutt_27013022Im Mai 2012 hätten die Preise für Top-Objekte in Central London ein Plus von 0,7 Prozent verzeichnet, so Knight Frank. Seit dem Tief nach der Lehmann-Pleite im März 2009 hätten die Preise damit um insgesamt 47,3 Prozent zugelegt. Auch das Vorkrisenniveau sei überschritten: Das letzte Hoch vom März 2008 sei um 12,1 Prozent übertroffen worden.

„Im Oktober haben wir für 2012 eine Preissteigerung von fünf Prozent prognostiziert “, sagt Liam Bailey, der das Research für Wohnimmobilien in Großbritannien bei Knight Frank verantwortet. „Von Anfang Januar bis Ende Mai haben sich Wohnimmobilien in Central London bereits um 4,7 Prozent verteuert.“ Laut Bailey sind die geänderte Grundstückstransaktionssteuer (Stamp duty) und die Eurokrise die beiden Aspekte, die die Entwicklung der Immobilienmärkte in den nächsten Monaten am stärkten beeinflussen werden.

Die Stamp duty, die Ende März für Privatpersonen auf sieben Prozent für Objekte mit einem Wert von mehr als zwei Millionen Pfund erhöht wurde, habe sich bislang nur gering auf den Markt ausgewirkt. Zwar seien die Preise für entsprechend teure Objekte im April und Mai mit 1,6 Prozent langsamer gewachsen als für Immobilien unterhalb der Zwei-Millionen-Pfund-Grenze, die um 2,7 Prozent zulegten, doch der Trend gehe nach wie vor nach oben. Auch das Transaktionsvolumen und die Zahl der Kaufinteressenten habe sich gegenüber dem Vorjahr mit minus ein Prozent respektive minus zwei Prozent kaum verringert.

Bisher hat sich laut Knight Frank bestätigt, dass die steigenden Spannungen in der Eurozone eine Kapitalflucht nach London auslösen. Allerdings gebe es Veränderungen in der Käufergruppe. Anfang des Jahres sei das Interesse der Griechen an britischen Immobilien schlagartig abgeebbt. „Wer ausreichend Kapital zur Verfügung hatte, hat bereits investiert“, sagt Bailey. Derzeit prägten vor allem Gesuche aus Frankreich, Italien und Spanien den Markt, und auch immer mehr Deutsche wollten ihr Geld in Londoner Luxusimmobilien anlegen. (bk)

Foto: Shutterstock

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