Der deutsche Wohnungsmarkt ist durch hohe Preise und geringes Angebot derzeit stark angespannt. Auch fehlt die Förderung beim Erwerb von Wohneigentum. Laut Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverbandes IVD, besteht in diesem Jahr jedoch Potenzial für Verbesserungen.
„Mit dem Koalitionsvertrag könnte eine Trendwende in der Wohnpolitik eingeleitet werden. Wichtig ist, dass die Pläne für mehr Wohnungsbau und mehr Wohneigentum schnell umgesetzt werden. Auf dem Wohngipfel, der für 2018 geplant ist, müssen die ersten konkreten Maßnahmen beschlossen werden,“ sagt Schick.
Laut Vertragstext solle der Wohngipfel dazu dienen, die Eckpunkte für das wohn- und baupolitische Gesetzespaket „Wohnraumoffensive“ zu vereinbaren. Das werde unter Einbeziehung aller Beteiligten geschehen: Länder, Kommunen, Wirtschaft, Verbände und Gewerkschaften.
Schick geht diesbezüglich von der Einsetzung eines Ausschusses für Bauen und Wohnen im Bundestag aus, da die drängendsten Probleme sonst nicht zu bewältigen seien. Dessen erste Aufgabe solle ein nationaler Aktionsplan für den Wohnungsgipfel sein.
Konkrete Maßnahmen notwendig
Teil dieses Aktionsplans müssen ihm zufolge konkrete Maßnahmen zur Baulandmobilisierung, zur steuerlichen und finanziellen Förderung zum Erwerb von Wohneigentum sowie die Einführung einer Sonderabschreibung für den Wohnungsneubau sein.
Dabei ist an das „Schicksal, welches die Sonder-Afa in den vergangenen drei Jahren erleiden musste,“ zu erinnern, so Schick. Mit deren Einführung sei die Bundesregierung gescheitert, weil sich die Parteien unter anderem nicht über deren Höhe haben einigen können.
Positiv bewerte der IVD-Präsident, dass die sozialpolitische und wirtschaftliche Bedeutung der Förderung von Wohneigentum von den Koalitionspartnern erkannt worden sei. Maßnahmen wie das Baukindergeld und neue KfW-Bürgschaften seien willkommen und notwendig.
Seite zwei: „Wohneigentum ist die beste Altersvorsorge“