Bei Neubauten gehören Balkone mittlerweile zum Standard, viele Altbauten wurden jedoch noch ohne den beliebten Zugang ins Freie gebaut. Deren Eigentümer entscheiden sich jetzt immer öfter für einen nachträglichen Anbau.
Laut BHW Bausparkasse nimmt der Bedarf an nachträglichen Balkonanbauten deutlich zu, insbesondere bei Eigentümern von Altbauten mit maroden Balkonen oder Mehrfamilienhäusern aus den 50er- und 60er-Jahren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg galten Balkone noch als zweitrangig. Heute seien sie jedoch ein wesentliches Qualitätsmerkmal für Wohnungen und Anforderungskriterium für Wohnraumsuchende. Doch der nachträgliche Balkonanbau bei einem Mehrfamilienhaus erfordere Einigkeit.
„Alle Eigentümer der Wohneigentümergemeinschaft müssen dem Anbau schriftlich zustimmen, schließlich tragen alle die Kosten“, erklärt Angelika Sosnowski von der BHW Bausparkasse. „Auf diese nachträgliche Baumaßnahme haben sich zahlreiche Unternehmen spezialisiert. Eigentümer sollten aber stets auf gute Referenzen achten.“
Investition in Balkon lohnt sich
Experten empfehlen je nach Bausubstanz und Baustil unterschiedliche Anbausysteme wie Vorstellbalkone, Anbaubalkone oder freitragende Balkone. Montiert werden die Plattformen an Stahlkonstruktionen, als Bodenbelag werde zu 90 Prozent Holz verwendet.
Bauunternehmen bieten die Anbauten inklusive Montage an. Je nach Material und Design müssen Eigentümer mit einem fünfstelligen Betrag pro Balkon und Einheit rechnen.
Für BHW-Expertin Sosnowski ist das dennoch eine lohnende Investition: „Ein schöner Balkon steigert den Wert einer Wohnung und den Wohnkomfort erheblich. Mindestens ein Viertel bis die Hälfte der Fläche kann zur Wohnfläche hinzugezählt werden.“ Vermieter dürfen die Modernisierungskosten für den Balkonbau anteilig auf den Mieter umlegen. (bm)
Foto: Shutterstock
Mehr Beiträge zum Thema Wohnimmobilien:
Umzugsbereitschaft sinkt mit dem Alter