Wohntrends 2.0: Umbruch in der Vermittlung

Und nicht zuletzt sollte ein zeitgemäßer Makler darauf eingestellt sein, seinen Kunden eine Vielzahl von Tätigkeiten abzunehmen, die mit einem Wohnungswechsel verbunden sind, wie beispielsweise mit einem Conciergeservice, der sich um den Umzug sowie die damit verbundene Bürokratie kümmert.

Ein solcher Service ermöglicht es Kunden, sich um die angenehmen Dinge – wie die Auswahl des neuen Interieurs – zu kümmern, anstatt Zeit auf Ämtern zu verlieren. Im Vorfeld eines Verkaufs können Angebote wie das so genannte Home-staging einen Mehrwert bieten, damit die Immobilie optimal am Markt präsentiert wird und möglichst schnell einen Käufer findet.

Zusatzleistungen wie diese sind insbesondere für eine kaufkräftige Klientel attraktiv, die froh ist, wenn ihr viel abgenommen wird. Dafür werden nur die gut ausgebildeten Makler gerüstet sein.

Internet ersetzt Beratungsgespräch

Neue Medien bieten Möglichkeiten, den Servicegedanken weiter voran zu tragen. Im Internetzeitalter sinkt die Bereitschaft zu persönlichen Beratungsgesprächen. Nach Angaben des Bundesverbandes Bitkom informieren sich 70 Prozent der Deutschen vorab über Waren und Dienstleistungen im Internet. Die persönliche Beratung gewinnt erst am Ende eines Entscheidungsprozesses an Bedeutung.

Dieser Entwicklung tragen neue Shop-Konzepte Rechnung. So lädt der Shop 2.0 Interessenten ein, sich selbstständig via iPad zu informieren und im Portfolio des Maklers zu stöbern.

Immobilien auf hochauflösenden Bildschirmen zu präsentieren, ist ein logischer Schritt, denn es ist maßgeblich, dem Kunden einen authentischen Eindruck der Immobilie zu vermitteln.

Im Vermarktungsbereich kommen filmisch aufbereitete 3D-Animationen zum Einsatz, denn lange bevor gebaut wird, lassen sich exklusive Immobilien schon virtuell begutachten und vermarkten.

Digitale Präsenz fundamental

Maklerunternehmen, die sich mit der Digitalisierung nicht oder nur zu wenig auseinandersetzen, werden mittelfristig nicht mehr erfolgreich sein können. Online präsent zu sein und die digitalen Möglichkeiten zu nutzen, wird stetig Relevanz gewinnen. In wenigen Jahren wird kaum noch eine Immobilie ohne Film oder 360-Grad-Rundgang online sein.

Ebenso wird die Branche immer transparenter. Das bezieht sich nicht nur auf Transaktionsinformationen, sondern auch auf die Qualität der Makler. Eigentümer und Kunden informieren sich vermehrt über das Internet. Makler ohne Empfehlungen im Internet und ohne Online-Marketing werden es in der Auftragsakquisition zunehmend schwer haben.

Nur mit Akzeptanz der fortschreitenden Modernisierung, auch im Hinblick auf Architektur und Wohnraumbeschaffung, wird es möglich sein, den wachsenden Anforderungen der Verbraucher entgegenzukommen.

Autor Björn Dahler ist Geschäftsführer von Dahler & Company in Hamburg.

Foto: Shutterstock

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