Der im Jahr 2011 begonnene Anstieg habe sich damit weiter fortgesetzt. Eine höhere Zahl an fertiggestellten Wohnungen hatte es zuletzt im Jahr 2001 gegeben (326 187). Der Wohnungsbau in Deutschland boomte auch in der Corona-Krise.
Allerdings blieben die Fertigstellungen weiter unter der Zielvorgabe der Bundesregierung von 375.000 neuen Wohnungen pro Jahr. Die schwarz-rote Koalition hat sich 1,5 Millionen neue Wohnungen in der laufenden Amtsperiode vorgenommen. Um die große Nachfrage nach Immobilien zu stillen und die Wohnungsnot in den Städten zu bekämpfen, müssen nach Einschätzung von Politik und Bauwirtschaft jährlich 350.000 bis 400.000 Wohnungen fertig werden.
Forderung: Masterplan für sozialen Wohnungsbau
Der Bundesvorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, (IG BAU) Robert Feiger bezeichnete die Wohnungsbau-Offensive der Bundesregierung als gescheitert. „Die neue Bundesregierung wird im Herbst da anfangen müssen, wo diese Bundesregierung ihre Wohnungsbaupolitik abgebrochen hat: Bis 2025 müssen in Deutschland 1,5 Millionen neue Wohnungen gebaut werden – vor allem Sozialwohnungen und bezahlbare Wohnungen.“ Bundesweit seien 12,7 Millionen Haushalte auf eine Wohnung im unteren beziehungsweise mittleren Preissegment angewiesen. Feiger forderte einen Masterplan „Sozialer Wohnungsbau“.
Auf Mehrfamilienhäuser entfielen im vergangenen Jahr 153.377 fertiggestellte Wohnungen. Ein Plus von 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der neugebauten Einfamilienhäuser stieg um 4,1 Prozent auf 87.275 Gebäude. Bei Zweifamilienhäusern gab es einen Zuwachs von sechs Prozent auf 20.472 Fertigstellungen.
Dass vergangenes Jahr nicht noch mehr gebaut wurde, lag vor allem an der hohen Zahl von 779.432 genehmigten, aber nicht fertiggestellten Wohnungen, etwa weil Handwerker und Baufirmen im Immobilienboom überlastet sind. Dieser „Bauüberhang“ wächst seit Jahren. (dpa-AFX)