IW: Wohnungsbau in Großstädten geht am Bedarf vorbei

Auch wegen der Überalterung der Gesellschaft würden mehr kleinere Wohnungen für ältere Menschen gebraucht. Bei Einheiten mit fünf und mehr Zimmern – in der Regel Ein- und Zweifamilienhäuser – sei der Mangel hingegen am geringsten. „Errichtet werden vor allem große Wohnungen“, sagte Michael Voigtländer, Immobilienexperte am IW. „Wir bauen am Bedarf vorbei.“

Um gegenzusteuern, dürften in der Nähe von Metropolen nicht zu viele Ein- und Zweifamilienhäuser gebaut werden. „Vielmehr müssten mehr Geschosswohnungen entstehen“, sagte Frank Wojtalewicz, Geschäftsführer der Deutsche Invest Immobilien.

Neue Viertel müssen geschaffen werden

Zudem sollten baurechtliche Vorgaben gelockert werden, um Wohnungen leichter aufzuteilen oder Dachgeschosse aufzustocken. In stark wachsenden Städten müssten zudem komplette Viertel neu geschaffen werden. Etwas Erleichterung für den Immobilienmarkt könnten indes die zuletzt stark gestiegene Zahl der Baugenehmigungen bringen.

So wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamts von Januar bis November 2016 rund 340.000 neue Wohnungen bewilligt – der höchste Stand in diesem Zeitraum seit 1999. Experten erwarten, dass 2017 die Schwelle von 300.000 fertig gestellten Wohnungen überschritten wird. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

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