Ungeachtet aller Appelle zur Entbürokratisierung kann der Neubau von Mietshäusern in Bayern Jahre dauern. Nach einer internen Umfrage des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen (VdW) vergeht von der Planung eines neuen Mietshauses bis zum Einzug der ersten Mieter in gut 60 Prozent der Fälle eine Zeit von drei Jahren und länger.
Ebenfalls gut 60 Prozent der Wohnungsbauunternehmen nennen die langen Genehmigungsverfahren das größte Hemmnis für den zügigen Wohnungsbau.
Schnelle Verfahren sind die Ausnahme
Schnelle Verfahren sind eher die Ausnahme: 13 Prozent der Firmen gaben an, ein Wohnungsbauprojekt in weniger als zwei Jahren verwirklicht zu haben. Für die bayerischen Kommunen ist die Umfrage nicht erfreulich, denn im VdW sind 456 überwiegend sozial orientierte Wohnungsbauunternehmen Mitglied, darunter 334 Genossenschaften und 89 kommunale Unternehmen.
Lange Genehmigungsverfahren und erhöhter Planungsaufwand
Allerdings kritisieren die Wohnungsbaufirmen keineswegs nur die langen Genehmigungsverfahren der kommunalen Behörden. Zweiter Kritikpunkt ist der erhöhte Planungsaufwand durch Verordnungen und sonstige Regularien, den 58 Prozent der VdW-Mitgliedsunternehmen beklagen.
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Als weitere Ärgernisse nennen die Wohnungsbaufirmen die in den vergangenen Jahren stetig erhöhten Baustandards und die schwierige Suche nach Bauland. „Angesichts dieser Zahlen ist es dringend nötig, den Wohnungsneubau zu beschleunigen“, forderte Verbandsdirektor Xaver Kroner. (dpa-AFX)
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