Dem Immobiliendienstleister Savills zufolge gibt es weltweit zehn Metropolen, sind die Preise in den Wohnungsmärkten der New Economies seit 2005 deutlich stärker angestiegen als in denen der „alten Welt“. Das ist Ergebnis des jüngst von dem weltweit tätigen Unternehmen veröffentlichten neuen „World Class Index“ der weltweiten Spitzenwohnlagen.
Demzufolge sind die Preise in den betreffenden Städten seit Dezember 2005 trotz der Finanzkrise im Durchschnitt um 77 Prozent gestiegen. In den ersten sechs Monaten des Jahres wurde laut Savills Research ein Wachstum von sechs verzeichnet, wobei der Durchschnittsindex jedoch den großen Unterschied zwischen den aufstrebenden Ländern der „neuen Welt“ und der verschuldeten alten Welt ausblendet. Ein deutlicher Abstand ist zwischen den sogenannten alten Volkswirtschaften, zu denen Städte wie Tokio, Paris, Sydney und New York zählen (die seit 2005 um 32 Prozent gewachsen sind) und den „New Economies“ wie Shanghai, Singapur, Hongkong, Moskau und Mumbai zu erkennen, die im selben Zeitraum einen Preisanstieg um durchschnittlich 123 Prozent verzeichneten. In der alten Welt erging es den kosmopolitischeren Städten weitaus besser als denen, die den Zugang ausländischer Käufer beschränkten.
„Es zeigt sich, dass die Städte in der alten Welt“ am meisten unter der Krise von 2008 litten und nicht die in der neuen Welt, sagt Yolande Barnes, Head of Residential Research bei Savills. „Von den Städten der alten Welt haben sich diejenigen am schnellsten erholt, die offen für Investitionen aus den Neue-Welt-Ländern waren, insbesondere London und Paris.“
Savills zufolge ist es im Spitzensegment der weltweiten Wohnungsmärkte seit 2005 zu einer Verschiebung gekommen. Hongkong bleibt der teuerste Standort, und die Kaufpreise liegen dort nunmehr 107 Prozent über dem Niveau des 10-Städte-Durchschnittsindex beziehungsweise 63 Prozent über dem in London, das an zweiter Stelle liegt und sich neben Tokio, Singapur und Paris einreiht. Singapur hat in den letzten fünfeinhalb Jahren einen Preisanstieg um 123 Prozent verzeichnet und sich von Platz 7 in 2005 auf Platz 4 der aktuellen Rangliste verbessert.
„Durch seine strategisch günstige Lage in einer Zeitzone zwischen Europa und Nordamerika hat sich Hong Kong zu einem Weltelite-Finanzplatz entwickelt. Als Tor zu China hat die Stadt in den letzten zehn Jahren den verstärkten Zustrom von Kapital und Nachwuchskräften erlebt“ , sagt Simon Smith, Head of Research bei Savills Asia Pacific.
Am anderen Ende der Skala liegt Mumbai als günstigste Weltmetropole. Verglichen mit dem 10-Städte-Durchschnitt kostet der Wohnraum dort 43 Prozent weniger. Doch mit einem Wachstum von 154 Prozent gegenüber diesem schwachen Niveau und der höchsten Wachstumsrate über den gesamten Betrachtungszeitraum (knapp vor Shanghai mit 143 Prozent) ist sie laut Savills-Zahlen der große Thronanwärter.
Einzeln betrachtet schnitten die Städte demnach sehr unterschiedlich ab. Entgegen dem kometenhaften Wachstum von Mumbai, Singapur und Shanghai stiegen die Preise in New York lediglich um sieben Prozent, so dass sich die Stadt nun neben Sydney als günstigste in der alten Welt darstellt. Hierbei war weder ein einheitliches Muster noch ein einheitlicher Zeitablauf in der Preisbewegung zu erkennen. Einige Städte verzeichneten laut Savills über den gesamten Betrachtungszeitraum ein beständiges Wachstum, während andere ausgeprägte Berg- und Talfahrten – und dies zu unterschiedlichen Zeitpunkten – aufzeigten.
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