Das Mietpreisniveau steigt laut IVD Süd in München deutlich stärker als das verfügbare Einkommen. Während die Mieten im Zeitraum zwischen 1995 und 2012 einen Anstieg von 45,1 Prozent verzeichneten, legte das Realeinkommen der privaten Haushalte gemäß Hochrechnung des IVD-Instituts um 32,4 Prozent zu. Eine ganz erhebliche zusätzliche Belastung für die Haushalte stellten zudem seit Jahren die enorm steigenden Wohnungsnebenkosten dar. Alleine im Zeitraum zwischen 2005 und November 2012 lag der Anstieg der Ausgaben für Strom und Gas bei 47,7 Prozent. Die Kosten für regelmäßige Instandhaltungen und Reparaturen verteuerten sich innerhalb der vergangenen sieben Jahre um 27,1 Prozent. Für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung werden nach IVD-Süd-Erhebungen heute etwa 21,1 Prozent beziehungsweise 9,1 Prozent mehr ausgegeben als im Jahr 2005.
Angesichts des Wohnungsmangels gewinne auch das Thema „Umwidmung von Gewerbe- in Wohnimmobilien“ deutlich an Bedeutung. „Wenig hilfreich sind in diesem Zusammenhang“, so Kippes, „die Diskussionen über eine Ausweitung von Zweckentfremdungsverboten, wie sie gerade wieder im Wahljahr auftauchen. Diese Verordnungen, die verbieten sollen Wohn- in Gewerberaum umzuwandeln, sind kontraproduktiv. Sicherlich können sie verhindern, dass Immobilien dem Wohnungsmarkt entzogen werden, aber sie verhindern auch gleichzeitig, dass in Zeiten niedriger Gewerbeimmobilienpreise und relativ hohen Wohnungsmieten durch die Umwandlung von Gewerbeeinheiten in Wohnungen neuer Wohnraum geschaffen wird.“
Der DTI-Ausblick der Experten von Dr. Klein für München: „Im kommenden Jahr wird sich zeigen, ob die Zinsen weiterhin niedrig – und die Finanzierungsbedingungen attraktiv bleiben. Ziehen die Preise für Wohneigentum indes weiter an, so kann dies in besonders begehrten Wohnlagen zu kritischen Hauspreis-Einkommensrelationen führen.“ (te)
Foto: Shutterstock