Der Markt für deutsche Wohnimmobilen befindet sich weiterhin im Aufschwung. Nach einer leichten Abkühlung des Aufwärtstrends im vierten Quartal 2010 ziehen die Immobilienpreise und Mieten im ersten Quartal 2011 wieder leicht an – jedoch mit geringerer Dynamik als im Vorjahr. Dies ist das Ergebnis des F+B-Wohn-Index Deutschland.
„Die Aufwärtsbewegung ist vor allem auf die positiven Wirtschaftsaussichten zurückzuführen und auf die gestiegene Inflationsrate, die steigende Refinanzierungskosten kompensiert, kommentiert Dr. Bernd Leutner, Geschäftsführer des Forschungs- und Beratungsunternehmens F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt, das den Index quartalsweise erhebt. Der F+B-Wohn-Index Deutschland erfasst die Preisentwicklung von Eigentumswohnungen (ETW), Ein- und Zweifamilienhäusern, Doppel- und Reihenhäusern mit den Trends von Neuvertrags- und Bestandsmieten von Wohnungen und den Ertragswerten von Mehrfamilienhäusern bis auf Postleitzahlebene.
Im ersten Quartal 2011 stieg der Index nach Angaben von F+B im Vergleich zum Vorquartal um 0,1 Prozent auf 101,5 Punkte. Im Vergleich zum Vorjahresquartal liegt der Wert damit um 1,6 Prozent höher. Getragen werde diese Entwicklung vor allem durch die sich verteuernden Eigentumswohnungen. „Insbesondere in deutschen Großstädten ist ein großer Preisanstieg zu verzeichnen, da hier eine hohe Nachfrage auf ein begrenztes Angebot trifft“, stellt Leutner fest.
Im Vergleich zum Vorquartal sind die Preise für Eigentumswohnungen laut Index um 1,1, Prozent, gegenüber dem Vorjahresquartal sogar um 3,3 Prozent gestiegen. Unter den Einzelindizes ist allein der Preisindex von Mehrfamilienhäusern leicht um minus 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal gesunken. „Hier zeigen sich erste Konsequenzen der Zinswende“, so Leutner. „Mehrfamilienhäuser werden mit einem kürzeren Anlegerhorizont in erster Linie als Renditeobjekte gehandelt. Durch die Zinserhöhung der EZB steigen nun die Refinanzierungskosten. Die Erträge sinken.“