Wohnungsnot, hohe Preise, Enteignungen – die großen Themen der Wohnpolitik sorgen aktuell für hitzige Diskussionen. Nun geraten auch der Immobilienverband IVD und das Nachrichtenmagazin Stern aneinander. Der Grund? Eine Karikatur.
In der aktuellen Ausgabe des Stern sind auf der mit „Humor“ betitelten Seite 22 zwei Damen in einem Café zu sehen. Eine erklärt ihrer Freundin stolz: „Mein Sohn ist im Vorstand eines Berliner Wohnkonzerns.“ Darauf erwidert diese: „Schade, dass es damals noch keine Fruchtwasseruntersuchungen gab.“
Darin sieht Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverbandes IVD, einen unverhältnismäßigen Angriff auf die Vorstände von Wohnungsunternehmen.
Alle in einem Boot
Diese würden, „stigmatisiert, indem ihre Existenz lebensunwürdigem Leben gleichgesetzt wird, der man, so der Stern, besser durch Abtreibung begegnet. Das hat nichts mit Humor und schon gar nichts mit seriösem Journalismus zu tun“, so Schick.
Politik, Gesellschaft und Unternehmen sitzen ihm zufolge aktuell in einem Boot. Allen liege es am Herzen, die Wohnungsnot zu beseitigen.
„In der Diskussion müssen wir statt Radikalisierung und Spaltung der Gesellschaft zu mehr Sachlichkeit zurückkehren. Dies gilt auch für die Medien“, erklärt der IVD-Präsident. Der Verband werde sich mit diesem Thema auch an den Presserat wenden.
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