Wohnungspreise: Berlin verzeichnet weltweit stärkstes Wachstum

Das weltweite Wachstum der Wohnungspreise hat sich nach den Ergebnissen des Knight Frank Global Residential Cities Index im vergangenen Jahr deutlich verlangsamt. Während das Niveau in China in 2017 nur noch um 1,6 Prozent zulegte, verbucht ausgerechnet die deutsche Hauptstadt Berlin den stärksten Anstieg.

Die Wohnimmobilienpreise in Berlin sind im vergangenen Jahr rasant gestiegen.

Für 2017 ermittelte Knight Frank einen weltweiten durchschnittlichen Preisanstieg von 4,5 Prozent. Im Jahr zuvor hatte der Index noch um sieben Prozent zugelegt. Der Global Residential City Index vergleicht die Entwicklung der Wohnungspreise in weltweit 150 Städten.

Mit nachlassenden Steueranreizen, Kapitalkontrollen in China und dem Beginn der Entwicklung in Richtung Normalisierung der Geldpolitik sei ein jährlicher Preisanstieg von über 20 Prozent nur noch einigen Ausreißern vorbehalten, so Knight Frank. Ende 2016 hätten noch zwölf Städte, von denen die meisten in China liegen, ein Wachstum um über 20 Prozent verzeichnet, ein Jahr später sei es nur noch eine einzige Stadt, die in diese Kategorie falle: die deutsche Hauptstadt Berlin mit einem Plus von 20,5 Prozent.

Berlin an der Spitze der Preisentwicklung

„Der Residential Index ist ein guter Indikator für das weitere Potenzial des Berliner Immobilienmarktes. Diese Entwicklung wird angetrieben durch ein nachhaltiges Bevölkerungswachstum, ein stabiles wirtschaftliches Umfeld, eine hohe Beschäftigungsrate und dem wachsenden Interesse nationaler und internationaler Investoren“, sagt Sven Henkes, Managing Partner der Ziegert Knight Frank Frankfurt GmbH.

Unter den Top Ten Städten weltweit, in denen zwischen dem vierten Quartal 2016 und dem vierten Quartal 2017 die Preise stiegen, rangieren daneben Hamburg (14,1 Prozent, Platz sieben), München (13,8 Prozent, Platz acht) und Frankfurt (13,4 Prozent, Platz zehn). Nach Aussage von Knight Frank wurde der Index hinsichtlich der Abdeckung der Städte überarbeitet und erstmals deutsche Städte aufgenommen.

Chinesischer Markt deutlich abgekühlt

Der Rückgang des Preisanstiegs in chinesischen Städten hat laut Knight Frank im vergangenen Jahr die gesamte Performance des Index beeinflusst. „2016 verzeichnete der Index im Jahresvergleich durchschnittlich 23 Prozent. 2017 lag er bei denselben 15 Städten bei 1,6 Prozent“, kommentiert Kate Everett-Allen, International Residential Research bei Knight Frank. Spitzenreiter sei jetzt Chongqing, während frühere „heiße Märkte” wie Shenzhen und Beijing im Ranking nach unten gerutscht seien.

Im Ländervergleich zeige die Analyse, dass Island in 2017 die höchsten Preiszuwächse für städtische Immobilien verzeichnete und Peru die niedrigsten. Zu den Märkten, die 2017 die größte Verbesserung verbuchten, zählen laut Knight Frank Sevilla und Hongkong an der Spitze, mit einer Veränderung des jährlichen Preisanstiegs von minus 9,9 auf 7,4 Prozent und von 4,33 auf 14,8 Prozent während der letzten zwölf Monate.

USA: Preiswachstum trotz steigender Zinsen

In US-amerikanischen Städten haben die Wohnimmobilienpreise laut Knight Frank trotz vier Zinserhöhungen in den vergangenen 18 Monaten angezogen. Im Schnitt der 15 untersuchten US-Städte legten sie 2017 durchschnittlich um 6,3 Prozent zu. Auf den vorderen Plätzen liegen Seattle und San Francisco, wo ein Plus von 12,7 und 9,3 Prozent verbucht wurde.

Auch das kanadische Vancouver habe sich aufgrund von Angebotsmangel weit vorn im Ranking platzieren können und sei vom 21. auf den vierten Platz aufgestiegen. Die Steuer für ausländische Käufer in Höhe von 15 Prozent habe die Entwicklung der Preise für Luxusimmobilien mehr beeinflusst als der Markt. Allerdings könne der Preisanstieg aufgrund eines ganzen Bündels an Abkühlungsmaßnahmen, die auf den Haushalt vom Februar folgen, zukünftig zurückgehen. (bk)

Foto: Shutterstock

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