Neuer Akt im Wölbern-Drama: Nachdem die Wölbern Fondsmanagement GmbH bereits am 22. Oktober 2013 den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt hatte, musste am 28. Oktober nun auch deren Muttergesellschaft Wölbern Invest KG Insolvenz anmelden.
Nach Angaben von Bernd Depping, dem Sanierungsgeschäftsführer der Wölbern Fondsmanagement GmbH, habe „der Insolvenzantrag absehbar keinerlei negative Auswirkungen auf die Immobilienfonds unter unserem Management“, so Depping.
„Wir gehen vielmehr davon aus, dass diese Tatsache uns größere Unabhängigkeit und weitere Handlungsspielräume beim aktiven Management der Fonds ermöglicht“, erklärt Depping. In einem ersten Gespräch habe der vorläufige Insolvenzverwalter der Wölbern Invest KG (WIKG) zugesagt, die Sanierung der Fonds auch im Interesse der Anleger zu unterstützen.
Größere Unabhängigkeit bei der Restrukturierung
Insbesondere wird durch dieses Verfahren die Restrukturierung der Wölbern-Gruppe in gesellschaftsrechtlicher und personeller Hinsicht ohne Einbindung des bisherigen persönlich haftenden Gesellschafters ermöglicht. Die Geschäftsführung der Wölbern Fondsmanagement GmbH werde die Insolvenzverwaltung bei deren Aufarbeitung der rechtlichen und wirtschaftlichen Aktionsfelder der Wölbern Invest KG konstruktiv begleiten, so Depping.
Fondsimmobilien auf dem Prüfstand
Der Sanierungsgeschäftsführer konzentriert sich derzeit auf die Analyse der wirtschaftlichen Gegenwart der Fonds, um auf dieser Grundlage deren Zukunft zu gestalten. Dabei käme auch auf den Prüfstand, ob und ich welcher Form ein Verkauf von Fondsimmobilien betrieben werden könne. An dem von dem vorherigen Management initiierten Portfolioverkauf hat sich eine hohe Anzahl von Investoren interessiert gezeigt.
Depping unterstrich das gemeinsame Interesse von Geschäftsführung, Gläubigern und Gesellschaftern, das vorhandene Knowhow bei Sanierungen und aktivem Asset Management zu bündeln, um reibungslos an einer Werte sichernden Zukunft der Immobilienfonds arbeiten zu können.
Depping will für ein erstes Treffen des von ihm vorgeschlagenen Anleger-Komitees Mitte November 2013 einladen, um Interessen, Befugnisse und Aufgaben dieses Gremiums zu besprechen.
Heinrich Maria Schulte, Inhaber und Chef des Hamburger Emissionshauses, sitzt seit 23. September 2013 in Untersuchungshaft. Ihm wird gewerbsmäßige Untreue in mehr als 300 Fällen vorgeworfen. (mh)
Foto: Depping