W&W-Chef: Versicherungsberatung beim Kunden ist unentbehrlich

Foto: W&W
Jürgen A. Junker hat allen Grund zur Freude: Das Geschäft bei W&W-Gruppe läuft.

Der Vorstandschef des Finanzkonzerns Wüstenrot & Württembergische, Jürgen A. Junker, sagt der Vor-Ort-Beratung im Versicherungsgeschäft dauerhaft eine große Zukunft voraus – trotz etlicher Online-Angebote.

„Man kann sagen: Je größer und umfassender Lebensentscheidungen sind und je komplexer die Themen, desto eher geht jemand persönlich zum Berater. Daran wird sich meines Erachtens auch in Zukunft definitiv nichts ändern, dafür ist die Fülle an Informationen und Wettbewerbern in der Versicherungslandschaft auch viel zu groß“, sagte Junker der Deutschen Presse-Agentur.

Die Corona-Pandemie hat die Geschäfte vieler Betriebe ins Internet verlagert. Davon bleiben auch Banken und Versicherungskonzerne nicht unberührt. Junker betonte, es gebe zwar einen Trend, dass einfach zu interpretierende Produkte wie etwa eine Hundehaftpflichtversicherung vermehrt online abgeschlossen würden. „Aber sobald es um wichtige Lebensentscheidungen wie die Altersvorsorge geht, sehen wir selbst bei jüngeren Menschen den Trend, sich persönlich vor Ort beraten zu lassen“, bemerkte Junker.

Die Kunden wollten sich im persönlichen Gespräch mit einem Berater einen Überblick über komplexe Themen verschaffen, das gehe vor Ort besser als über Video-Calls. „Nichts kann am Ende bei solchen Fragen das vertrauensvolle Gespräch ersetzen.“

W&W will viele neue Stellen im Vertrieb schaffen

Daran werde sich auch in ferner Zukunft nichts ändern. „Ich bin jetzt schon rund 30 Jahre in der Kundenbetreuung aktiv und kann sagen: Das hat sich noch nie geändert. Und das wird sich auch nie ändern. Und das ist gut so“, sagte Junker und erinnerte an das Aufkommen der Direktbanken vor Jahrzehnten, die ohne eigenes Filialnetz auskommen und somit viel weniger Miet- und Personalkosten haben. Schon damals sei der Vor-Ort-Beratungsansatz der etablierten Banken totgesagt worden. „Heute wissen wir: Das Gegenteil ist eingetreten. Je komplexer die Umwelt wird, desto mehr erleben wir, wie bedeutend für die Kundinnen und Kunden kompetente Berater sind.“

Die Stuttgarter Wüstenrot & Württembergische-Gruppe war 1999 aus dem Zusammenschluss der beiden Traditionsunternehmen Wüstenrot und Württembergische entstanden. Der Konzern beschäftigt rund 13.000 Mitarbeiter, davon etwa 7.000 im Innen- und 6.000 im Außendienst. In den kommenden Jahren will das Unternehmen viele neue Stellen im Vertrieb schaffen, eine Zielzahl nennt W&W öffentlich allerdings nicht. (dpa-AFX)

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