Dabei setzten sich die operativen Trends des ersten Quartals – wachsendes Neugeschäft, Gewinnung neuer Kundinnen und Kunden, Risiko- und Kostendisziplin – im zweiten Jahresviertel teilweise verstärkt fort. Zudem wirkten sich das gegenüber dem Vorjahr wieder stabilere Aktien- und Anleiheumfeld sowie ein Sondereffekt im Geschäftsfeld Wohnen positiv auf das Ergebnis aus. Für das Gesamtjahr 2023 wird die bisherige Erwartung bestätigt, einen Konzernüberschuss in der Zielspanne von 220 bis 250 Millionen Euro zu erreichen.
Jürgen A. Junker, Vorstandsvorsitzender der W&W AG: „Das erste Halbjahr ist klar erfolgreich verlaufen. Die Geschäftsentwicklung zeigt, dass die W&W-Gruppe auch in einem herausfordernden konjunkturellen Umfeld mit hoher Inflation, Rezession und hoher Verunsicherung der Verbraucherinnen und Verbraucher stabil und sehr erfolgreich agieren kann.
Besonders erfreulich ist, dass wir weiter Marktanteile gewinnen und immer mehr Kundinnen und Kunden unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gerade in dieser nicht einfachen Zeit ihr Vertrauen schenken. Gleichzeitig zahlt sich unser Aufbruch in eine digitale Zukunft, den wir vor einigen Jahren begonnen haben, immer mehr aus. Für die zweite Jahreshälfte bleiben wir grundsätzlich zuversichtlich, aber zugleich realistisch. Die verhaltene Konjunktur in Deutschland und die zumeist politisch und gesetzgeberisch begründeten Kostenbelastungen der Bürgerinnen und Bürger bieten keinen Anlass zum Überschwang.“
Entwicklung des Neugeschäfts im ersten Halbjahr 2023
Im Geschäftsfeld Versicherung verzeichnete die Schaden-/Unfallversicherung einen Zuwachs im Neugeschäft (Jahresbestandsbeitrag, Neu- und Ersatzgeschäft) von 23,7 Prozent auf 260,1 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 210,3 Millionen Euro), der über dem Branchenwert lag. Das Plus wurde getragen durch das starke Kraftfahrt- und Firmenkundengeschäft. Die Kosten-Aufwands-Relation (Combined Ratio) in der Schaden-/Unfallversicherung lag in den ersten sechs Monaten nach IFRS 17 bei 92,5 Prozent (Vorjahreszeitraum: 91,2 Prozent).
In der Lebensversicherung blieb das Neugeschäft rückläufig. Die Beitragssumme lag in den ersten sechs Monaten bei 1,61 Milliarden Euro (-6,9 Prozent zum entsprechenden Vorjahreswert von 1,73 Milliarden Euro). Nach wie vor auf Wachstumskurs ist dabei die betriebliche Altersvorsorge (bAV) mit der Steigerung der Beitragssumme im Halbjahr um knapp 7 Prozent.
Im Geschäftsfeld Wohnen erzielte die Wüstenrot Bausparkasse das höchste Neugeschäft in einem ersten Halbjahr in ihrer Firmengeschichte. Das Brutto-Neugeschäft nach Bausparsumme lag mit 10,83 Milliarden Euro um 27,3 Prozent über dem Vorjahreswert von 8,51 Milliarden Euro. Wüstenrot wuchs damit stärker als die Branche insgesamt und gewann weitere Marktanteile.
Das Kreditneugeschäft (einschließlich Vermittlungen ins Fremdbuch) war rückläufig und erreichte in den ersten sechs Monaten 1,83 Milliarden Euro (Vorjahreszeitraum: 3,98 Milliarden Euro, -54,1 Prozent). Gründe dafür sind die gestiegenen Baukosten, hohe Immobilienpreise sowie höhere Finanzierungskosten, die das gesamte Baufinanzierungsgeschäft im Markt im ersten Halbjahr 2023 um die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr schrumpfen ließen. Die Ertragslage des Geschäftsfelds wurde positiv beeinflusst durch einen Sondereffekt im Finanzergebnis aus einer früheren Akquisition.
Ausblick auf das Gesamtjahr 2023
Die bisherige Prognose, im Gesamtjahr 2023 einen Konzernüberschuss in der Spanne von 220 bis 250 Millionen Euro zu erreichen, wird bestätigt. Dabei wird unterstellt, dass sich die Trends im Neugeschäft auch in der zweiten Jahreshälfte im Grundsatz fortsetzen werden. Voraussetzung ist, dass es vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen Risiken zu keinen Verwerfungen an den Kapital- und Finanzmärkten, zu sonstigen unvorhersehbaren Ereignissen und auch nicht zu weiteren Belastungen für die Verbraucherinnen und Verbraucher kommt.(dpa-afxi)