Die Zahl der Zwangsversteigerungen von Immobilien in Deutschland ist in den ersten sechs Monaten 2011 zurückgegangen. Das weist der Fachverlag Argetra in seinem aktuellen Halbjahresbericht aus.
Demnach fanden rund 4.500 weniger Zwangsversteigerungstermine (minus 10,3 Prozent) bei den deutschen Amtsgerichten statt, als noch im ersten Halbjahr 2010. „Die Anzahl von 39.000 anberaumten Terminen dokumentiert jedoch weiterhin ein hohes Niveau“, sagt Argetra-Geschäftsführer Axel Mohr.
Unter den Bundesländern stieg die Anzahl der Zwangsversteigerungen lediglich in Bremen (plus 6,8 Prozent) und dem Saarland (plus 3,9 Prozent). Eine überdurchschnittliche Abnahme wurde in Berlin (minus 28,2 Prozent) und Hamburg (minus 21,8 Prozent) verzeichnet.
„Signifikant ist der Rückgang der Summe der amtlich festgesetzten Verkehrswerte. Diese werden für das erste Halbjahr mit 6,08 Milliarden Euro beziffert und verzeichnen gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen Rückgang von 1,3 Milliarden Euro beziehungsweise 15,6 Prozent“, erläutert Mohr.
Auch in den neuen Bundesländern hat sich der rückläufige Trend fortgesetzt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ergibt sich ein Minus von 12,04 Prozent. In den alten Bundesländern liegt die Abnahme bei 9,57 Prozent. Dennoch ist das Niveau in den neuen Ländern noch hoch. Wird die Anzahl der Termine pro 100.000 Haushalte betrachtet, so verzeichnet Sachsen-Anhalt mit 195 Fällen den höchsten Wert. Mit 18 Zwangsversteigerungen pro 100.000 Einwohner hat Hamburg die niedrigste Quote. (bk)
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