Der King Sturge Immobilienkonjunktur-Index setzt im Oktober seinen Aufwärtstrend kontinuierlich, doch mit weniger Wachstumsdynamik als im Vormonat fort.
Das umfragebasierte Immobilienklima steigt zum sechsten Mal in Folge und liegt aktuell bei 78,2 Zählern (Vormonat: 75,6). Dies ist das Ergebnis der im Auftrag von King Sturge durch das unabhängige Marktforschungsunternehmen BulwienGesa AG erstellten monatlichen Befragung von rund 1.000 Marktteilnehmern.
Der Anstieg um 3,4 Prozent im Vergleich zum September-Wachstum von 17 Prozent dokumentiert laut dem Immobilienberatungsunternehmen mit Deutschlandsitz in Frankfurt und Berlin das Risikobewusstsein der befragten Immobilienakteure. Der Aufwärtstrend des Immobilienklimas basiere vor allem auf dem Investmentklima. Dieser Indikator für Kauf- und Investitionsentscheidungen liegt mit 90 Zählern 6,6 Prozent über dem Vormonatswert von 84,4 Zählern.
Analog zum Stimmungsverlauf in der Immobilienbranche steigt auch die auf makroökonomischen Daten beruhende Immobilienkonjunktur und erreicht nach einem Zuwachs um 2,9 Prozent nun 146,8 Zähler (Vormonat: 142,6). „Insofern entspricht das verbesserte Stimmungsklima auf zwar niedrigem Niveau der tatsächlichen wirtschaftlichen Lage, ist aber in jedem Fall ein Signal der Hoffnung und des Vertrauens in den deutschen Immobilienmarkt“, kommentiert Sascha Hettrich, Managing Partner von King Sturge Deutschland
„Am Immobilien-Investmentmarkt geht es bereits spürbar aufwärts. Während die vergangenen Monate geprägt waren durch einen Findungsprozess der unterschiedlichen Preisvorstellungen zwischen Käufern und Verkäufern, scheint sich nun bei sich stabilisierenden Spitzenrenditen eine Annäherung abzuzeichnen. Höhere Transaktionsvolumina deuten auf ein Schließen der Schere hin und lassen für das letzte Quartal des Jahres erneut bessere Umsätze erwarten“, so Hettrich weiter.
Die gewerblichen Vermietungsmärkte verzeichnen laut King Sturge-Angaben eine rückläufige Entwicklung, da vor allem der Mietmarkt – im Gegensatz zum Investmentmarkt – der Konjunktur hinterher hinkt. Das Ertragsklima, das als Teilkomponente des Immobilienklimas die Erwartungen im Hinblick auf die Performance von Mieten und Erträgen spiegelt, sinkt im Oktober leicht um 0,3 Prozent von 67 auf 66,8 Zähler. „Eine kurzfristige Trendumkehr ist eher unwahrscheinlich, da die Unternehmen weiterhin mit Kosteneinsparungen und Konsolidierung auf die Krise reagieren. Die zarten konjunkturellen Hoffnungsschimmer reichen momentan noch nicht dazu aus, die Arbeitsmärkte zu stabilisieren“, kommentiert Hettrich.
Die Immobiliensegmente bewegen sich laut Befragung im Oktober wie die übrigen Klimaindikatoren mit verhaltenem Wachstum. An die Stelle der großen Zuwächse des Vormonats rückten nun Zuwächse im kleinen einstelligen Bereich. Mit 58,5 Zählern beurteilen die befragten Marktteilnehmer Büroimmobilien nach wie vor am kritischsten (Vormonat: 56,8). Den mit 5,5 Prozent größten Stimmungszuwachs verzeichnen Einzelhandelsimmobilien. So steigt das Handelklima von 74,1 auf aktuell 78,2 Zähler. Wohnimmobilien werden mit 127 Zählerpunkten als einziges Immobiliensegment mehrheitlich positiv bewertet (Vormonat: 124,3 Zähler). (te)
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