Zehn Lehren aus zehn Jahren globalem Aktienmanagement

Börsendiagramm
Foto: PantherMedia/welcomia
Was im Bereich Aktienmanagement jetzt wichtig ist.

Das globale Aktien-Team von Nikko Asset Management zieht zu seinem zehnjährigen Jubiläum zwei Handvoll Lehren für erfolgreiches Aktienmanagement in turbulenten Zeiten:

Erstens: Bescheiden bleiben. In Zeiten guter Performance ist es genauso wichtig, auf dem Boden zu bleiben, wie in schwierigen Zeiten nicht in Schwarzmalerei zu verfallen. Bescheidenheit hilft dabei, Annahmen zu hinterfragen und objektive Entscheidungen zu treffen. Fehler sollte man sich frühzeitig eingestehen, um Verluste zu begrenzen. Sie liefern wertvolle Erkenntnisse für zukünftige Entscheidungen. Ebenso wichtig kann es sein, aus den Erfolgen und Misserfolgen anderer zu lernen.

Zweitens: Menschen mit denselben Grundwerten im Team sammeln. Man sollte niemals jemanden nominieren, mit dem man nicht noch eine zweite Tasse Kaffee trinken möchte. Ein gut funktionierendes Team und starke soziale Bindungen sind sehr nützlich. Sie ermöglichen gesunde Debatten. Insbesondere in ungewöhnlichen Zeiten (Pandemie!) fallen die Spannungen in einer eng verbundenen Gruppe geringer aus.

Drittens: Einer soliden Anlagephilosophie folgen. Vertrauen in die eigene Kultur, Philosophie und Anlagephilosophie geben Stabilität, auch – wie in unserem Beispiel – nach dem Beitritt zu einer größeren Organisation (Nikko AM). So konnten wir „Future Quality“-Unternehmen finden, die sich gegen den Trend behaupten oder auf dem Weg zur Marktführerschaft sind. Unternehmen, die nicht nur heute, sondern auch in Zukunft effizient mit Kapital umgehen und dauerhaft lohnende Erträge erzielen.

Viertens: Anleger sollten bereit sein, Outperformance auch aus unerwarteten Quellen zu beziehen. In den vergangenen zehn Jahren waren das in unserem Falle die Sektoren Nicht-Basiskonsumgüter und Finanzen. Auch führende US-Versicherungsunternehmen im Bereich Technologie, australische Medtech-Innovatoren, US-amerikanische Landmaschinenhersteller und chinesische Autohersteller bescherten echtes Alpha an weniger offensichtlichen Stellen.

Fünftens: Wachstumsquellen ergeben sich nicht alleine aus langfristigen Makro-Treibern und strukturellen Themen. Entscheidend sind die Unternehmen, die mit ihren Eigenheiten überdurchschnittliche Wertentwicklung liefern. Beispielsweise kann ein neues Managementteam völlig anders arbeiten als die vorherigen Verantwortlichen.

Sechstens: Hilfreich ist auch die Fähigkeit, Anlageerfolge über viele Regionen, Sektoren und Marktkapitalisierungen hinweg zu erzielen. So war der US-Markt eine bemerkenswerte Quelle für die erfolgreichen Qualitätsunternehmen der Zukunft – auch abseits der KI-beflügelten Technologiewerte (z. B. im Versicherungssektor).

Siebtens: Diszipliniert investieren. Einen Schritt zurücktreten und Investmententscheidungen neu zu bewerten, kann ein weiterer Erfolgsfaktor sein. Dies gilt für Kaufentscheidungen ebenso wie für die Verkaufsdisziplin.

Achtens: Bei Entscheidungen zu bestimmten Aktien kann es sich lohnen, sich nicht nur auf einzelne Branchenexperten verlassen, sondern kritische Einschätzungen von allen Teammitgliederneinzuholen.

Neuntens: Zukunft im Blick behalten. Auch wenn die Auswahl einzelner Aktien im Fokus steht, dürfen wichtige makroökonomische und strukturelle Wachstumsfaktoren nicht ignoriert werden. Beispiele für langfristige Chancen sind die Wegbereiter der Energiewende, Anbieter und Wegbereiter für eine effiziente Gesundheitsversorgung sowie – bei allem Hype – die Einführung von KI.

Zehntens: Keine Angst vor Wachstum. Unser verwaltetes Vermögen ist in den vergangenen zehn Jahren von 250 Millionen auf 5 Milliarden US-Dollar gestiegen. Hilfreich war, dass wir vom ersten Tag an Liquiditätsaspekte berücksichtigt und überlegt haben, wie wir das Konzentrationsrisiko am besten vermeiden können.

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