Bisherige Erben haben ihre Erbschaft vor allem für die Geldanlage, den Vermögensaufbau und die Altersvorsorge eingesetzt. Seit 2015 hat sich der Wert von 35 Prozent auf heute 39 Prozent erhöht. „Die Erbschaft ist in vielen Haushalten ein entscheidender Schritt beim Aufbau von Vermögen“, sagte Danz. Nur 39 Prozent der potenziellen Erblasser haben aktuell ein Testament verfasst. „Alle anderen überlassen die Entscheidung über ihr Erbe dem Gesetzgeber“, so Danz. Laut der Studie haben nur gut die Hälfte (55 Prozent) der potenziellen Erblasser genaue Vorstellungen von der gesetzlichen Erbfolge.
Wer aber ein Testament verfasst hat, der ließ sich dabei meistens auch beraten (84 Prozent), mehr als die Hälfte setzt dabei auf den Notar (53 Prozent). Auch Banken werden immer häufiger hinzugezogen. So gaben 2012 lediglich zwei Prozent der Befragten an, mit dem Bankberater über ihr Testament zu sprechen. 2018 waren es neun Prozent. Der steigende Beratungsbedarf geht einher mit der Einschätzung einer Mehrheit der Deutschen, das Erbrecht sei kompliziert (72 Prozent).
Im Süden erbt man häufiger – gleiches gilt für Beamte und Angestellte
Gemessen an den Erwartungen dürfte es in Zukunft häufiger in Beamten- und Angestelltenhaushalten zu Erbschaften kommen (31 Prozent beziehungsweise 26 Prozent). Dagegen erwarten lediglich 13 Prozent der Arbeiterhaushalte eine Erbschaft. Und auch regional gibt es große Unterschiede mit Blick auf das zu erwartende Erbe. Während in den südlichen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg im Schnitt 30 Prozent der Bevölkerung von einer Erbschaft ausgehen, rechnen in den östlichen Bundesländern und Berlin lediglich 17 Prozent damit.
Ungeliebtes Thema, dabei gilt: Reden ist Gold, Schweigen gibt Streit
Mit dem Thema Erbschaft beschäftigen sich 60 Prozent der Deutschen ungern. 2013 gaben immerhin noch 41 Prozent der Erben an, dass mit allen Beteiligten und auch mit dem Erblasser offen über die Erbschaft gesprochen wurde. Heute berichten nur noch 35 Prozent von solchen Gesprächen. Und auch wird heute seltener frühzeitig vor dem Erbfall über die Erbschaft gesprochen (2013: 40 Prozent; 2018: 34 Prozent). Zu Streit kommt es im Falle einer Erbschaft entsprechend häufiger. Gaben im Jahr 2013 noch 15 Prozent an, dass es zu Streit kam, so sind es heute 19 Prozent.
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