„Ein zentraler Marktplatz kann die Transparenz erhöhen“

Cash. sprach mit Alex Gadeberg, Vorstand der Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG, und Jan-Peter Schmidt, Vorstand der Deutschen Zweitmarkt AG (DZAG), über das ideale Profil eines am Zweitmarkt aktiven Privatanlegers und die Zurückhaltung der Anbieter auf dem Erstmarkt.

Jan-Peter Schmidt (links), Alex Gadeberg: „Ein zentraler Marktplatz würde die Transparenz für Anleger und Vermittler deutlich erhöhen.“

Cash.: Sowohl auf Verkäufer- als auch auf Käuferseite zeigt sich auf dem Zweitmarkt eine deutliche Dominanz der privaten Anleger. Welches persönliche Profil sollten Privatanleger haben, die am Zweitmarkt Fondsanteile kaufen? Wie erfahren sollten sie sein, auch mit Blick auf die Risiken unternehmerischer Beteiligungen?

Gadeberg: Grundsätzlich sollten Anleger auf dem Zweitmarkt dem gleichen Profil entsprechen wie auf dem Erstmarkt. Sie sollten die Produkte und ihre Risiken verstehen und eine eigene Erwartung zur Entwicklung des jeweiligen Asset-Marktes haben. Hier ist der Anleger auf dem Zweitmarkt sogar im Vorteil: Er kann bereits auf eine Historie des Fonds zurückblicken, während der Anleger auf dem Erstmarkt sich bei der Investitionsentscheidung allein auf Annahmen und Prognosen beschränken muss.

Schmidt: Ein weiterer Aspekt ist das Vermögen: Anleger sollten über ein ausreichend großes Vermögen verfügen, das eine sinnvolle Portfoliostreuung ermöglicht. Sachwertinvestments – egal ob auf dem Erst- oder Zweitmarkt erworben – sollten immer nur eine Beimischung im Gesamtportfolio eines Anlegers ausmachen.

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Nach Einführung des KAGB im Juli 2013 ist der Erstmarkt weiter dabei, sich neu zu sortieren, viele Anbieter sind aus dem Markt ausgeschieden. Lassen sich die Fonds solcher Häuser noch gut handeln?

Gadeberg: Eine gute Frage. Aber letztlich muss man zwischen Emissionshaus und Fonds- bzw. Asset Management unterscheiden. Bloß weil manche Häuser kein Neugeschäft mehr machen wollen, heißt das nicht, dass die Fonds nicht mehr oder nicht gut verwaltet und gemanagt werden. Mir ist kein Fall bekannt, wo dieser Aspekt sichtbar den Handel beeinträchtigt.

Schmidt: In einigen Fällen haben auch andere, noch aktive Häuser das Management der Fonds übernommen. Solange das Fondsmanagement geregelt und in guten Händen ist, glaube ich nicht, dass das ein Problem für potenzielle Investoren ist.

Seite zwei: „Den Vertrieben soll kein Geschäft weggenommen werden“

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