Die deutsche Zertifikatebranche rechnet damit, dass sich der Wettbewerb im kommenden Jahr verschärft. Drei Viertel der Emittenten glauben an eine weitere positive
Entwicklung des Marktes für Anlage- und Hebelprodukte im ersten Halbjahr 2011, wie die jährliche Umfrage des Brachenverbands DDV zeigt.
Die Anbieter gehen davon aus, dass der Wettbewerb überwiegend über die
Serviceleistungen und die Produktqualität ausgetragen wird. Nur 17 Prozent
glauben, dass es zum verstärkten Preiswettbewerb kommen wird. Zwei Drittel und somit die deutliche Mehrheit der Befragten sah sich bereits 2010 einem schärferen Wettbewerb gegenüber.
Mit Blick auf die künftige Struktur der Anlageprodukte sind sich zwei Drittel der Befragten einig, dass weiterhin einfach strukturierte Zertifikate das Produktangebot bestimmen werden. Mehr als ein Drittel ist der Ansicht, dass Kapitalschutz-Zertifikate die gefragtesten Produkte sein werden. 20 Prozent erwarten hingegen eine verstärkte Nachfrage nach Bonus-Zertifikaten, während ebenso viele Emittenten in den Aktienanleihen die beliebteste Produktkategorie sehen.
Über 70 Prozent der Emittenten schätzen, dass Indizes als Basiswert in der Anlegergunst am höchsten stehen werden. Keiner der Befragten glaubt, dass Privatanleger künftig in Aktienkörbe oder Währungen als Basiswerte investieren werden.
„Die Zertifikatebranche geht offensichtlich von der Wachstums- in die Reifephase über. Die
Emittenten haben aus der Vergangenheit gelernt und verzichten bei Produkten für den privaten
Anleger in aller Regel auf komplexe Strukturen“, sagt Dr. Hartmut Knüppel, geschäftsführender Vorstand des DDV.
An der Umfrage des Deutschen Derivate Verbands (DDV) haben insgesamt 24 Emittenten teilgenommen hat, die laut DDV zusammen deutlich mehr als 95 Prozent des Marktes für strukturierte Produkte repräsentieren. (hb)
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