Zinsen, Einzelhandel und Polarisierung prägen den britischen und europäischen Immobiliensektor

In den vergangenen Monaten musste der britische Einzelhandel die neue doppelte Herausforderung einer schwerer zugänglichen Fremdfinanzierung und der sich verschlechternden Anlegerstimmung bewältigen. Die Mieten dürften je nach Art des Vermögenswerts in den kommenden fünf Jahren deutlich schrumpfen und die Kapitalwerte um bis zu 45 Prozent sinken. Es wird immer schwieriger, gute Investmentgelegenheiten zu finden.

Einzelhandel teilweise stark in Mitleidenschaft gezogen

Doch in Großbritannien und auch in Kontinentaleuropa verbergen sich hinter dieser Schwäche viele lokale und vermögenswertspezifische Nuancen. Investoren finden noch immer attraktive Wachstumschancen in einigen Bereichen, auch wenn andere einen Rückgang verzeichnen.

Beispielsweise wird der Einzelhandel in weniger frequentierten Regionen unverhältnismäßig stark in Mitleidenschaft gezogen, während erstklassige Standorte deutlich widerstandsfähiger sind. Attraktive Möglichkeiten bleiben bestehen, darunter auf einigen der Hauptgeschäftsstraßen in Deutschland, London und Dublin, wobei Investoren jedoch äußerst selektiv sein sollten.

3. Immobilienmärkte erleben eine zunehmende Polarisierung

Im Gegensatz dazu können Investoren durch die Investition in andere Immobilienarten profitieren, die mittelfristig weiter stark wachsen sollten. Die Entwicklung von zwei entgegengesetzten Polen ist alarmierend: Einzelhandel in sekundären Lagen mit weniger Kundenbindung und schlechten Aussichten auf der einen Seite im Vergleich zu erstklassigen Büroflächen, Logistik und Alternativen auf der anderen Seite.

Angesichts der anhaltenden Polarisierung können Investoren von einem starken Wachstum bei den besten Deals in den größten Städten ausgehen. In den meisten Ländern verzeichnen die Mieten im Büroimmobilien- und Logistiksektor ein solides Wachstum, insbesondere bei hochwertigen Büroimmobilien.

Anlagen in Supermärkte dürften wachsen

Europäische Immobilienanleger haben begonnen, erhebliche Kapitalbeträge in defensivere Anlagen wie Supermärkte zu investieren – und in Alternativen wie Studentenwohnungen und seniorengerechtes Wohnen.

Neben den andernorts fehlenden Möglichkeiten entscheiden sich Investoren deshalb für diese Anlagen, weil sie sich mit ihnen wohler fühlen und diese Alternativen häufig durch demografische und gesellschaftliche Veränderungen unterstützt werden. Solche Anlagen dürften in den nächsten fünf Jahren besser abschneiden als die meisten anderen Immobilienwerte.

Foto: Aviva

1 2Startseite
Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments