Fed-Zinserhöhungen: Eine Liste der darauf folgenden Krisen

Holzwürfel mit dem Namen FED auf Dollarscheinen
Foto: PantherMedia
Fed-Zinserhöhungen: Was das alles anrichten kann

In der Vergangenheit gab es jedes Mal einen alarmierenden Trend, wenn die Federal Reserve die Zinsen deutlich angehoben hat: Irgendetwas zerbricht immer. Zwar scheint die jüngste Mini-Krise im Bankensektor gut eingedämmt zu sein, aber das Risiko weiterer Turbulenzen steigt mit jeder weiteren Zinserhöhung. Was Investoren jetzt tun sollten.

Investoren sollten ihre Portfolios so abstimmen, dass sie die Anfälligkeit für diese makroökonomischen Bedrohungen minimieren.

In nur 12 Monaten hat die US-Notenbank (Fed) die Leitzinsen um 475 Basispunkte angehoben und damit den Leitzins auf 4,75 % – 5,00 % erhöht. Das ist nicht nur die aggressivste Straffung der Fed seit 1980, sondern auch der höchste Leitzins seit 2007, kurz vor der großen Finanzkrise. In der Vergangenheit hat die Fed jedes Mal, wenn sie die Zinsen deutlich angehoben hat, eine Krise ausgelöst.

Im gegenwärtigen Zyklus haben wir mehrere Mini-Krisen erlebt, darunter die britische LDI-Krise im vergangenen Oktober, die das britische Rentensystem bedrohte, und kürzlich der Zusammenbruch von zwei US-Banken. Beides löste heftige Marktturbulenzen aus, die jedoch durch Liquiditätsinterventionen der Politik schnell eingedämmt wurden, so dass die Zentralbanken die Leitzinsen weiter anheben konnten. Allerdings erhöht jede weitere Zinserhöhung den wirtschaftlichen und finanziellen Druck und damit die Wahrscheinlichkeit weiterer Krisen.

Die Fed könnte heute zwar mit einer Senkung der Leitzinsen reagieren, doch angesichts der immer noch hohen Inflation dürfte sich eine offensive Reaktion der Fed noch hinziehen. Wenn die Fed dann umschwenkt, ist der Schaden in der Regel schon angerichtet, und die Risikopapiere kämpfen weiter, selbst wenn die Zinsen fallen.

Da sich die Wirtschaftsaktivität als robust erwiesen hat und die Arbeitslosigkeit sich auf einem historischen Tiefstand befindet, ist es möglich, dass die Märkte zusätzliche Turbulenzen während dieses Wachstumszyklus abfedern können. Investoren sollten jedoch ihre Positionen anpassen, um die Anfälligkeit für makroökonomische Bedrohungen zu minimieren – nur für den Fall, dass sich die Geschichte wiederholt. Wieder einmal.

Autor Seema Shah ist Chief Global Strategist bei Principal Asset Management.

Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments